23.01.2024

Briefe



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ID: 22579
Geschrieben am: Freitag 23.11.1855
 

Herzliebste Clara,
In aller Eile ein paar Worte, den herzlichsten Gruß u. vielen Dank daß ich gleich in Hbg. einen Brief fand u. noch einer in der nächsten Stunde kam. Der Brief aus E. ist recht erquickend nach langer Zeit. Ich glaube wenn Ihr theurer Mann sich erst behaglich fühlt <hat> sich das Böse auch schon gewendet u. Sie u. alle guten Geister werden ihm erscheinen.
|2| Ich kam hier um 7 Morgens an, um 9 Uhr war ich in der Probe. Es ging sehr gut. Die Musiker sagten mir hier wie in Bremen sie brauchten gar keinen Dirigenten!
Aber mit dem Flügel hat’s bedeutende Noth. Ich werde einen Ritmüller haben, der herzlich schlecht ist.
Die Es-Dur-Stimmen schicke ich mit. Sie schicken mir wohl das Quintett zurück? Oder können Sie alles lesen u. ausfüllen was fehlt? Ändern Sie, wies Ihnen gefällt, durchaus!
|3| Oder schreiben Sie mir, was geändert werden soll.
Die Heinrich-Ouv. hätte ich hören mögen! Grüßen Sie <J. J.> Joachims sehr u. Bargiel u. Julchen u. Andre.
Ich will aufhören denn ich muß vor der Probe noch den Flügel spielen. Sein Sie herzinnig geküßt, Sie, über Alles mir Theure.
Von ganzem Herzen der Deine.
Johannes.
Freitag 23ster Nov. 55. Hbg.

  Absender: Brahms, Johannes (246)
  Absendeort: Hamburg
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Empfangsort: Berlin
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 3
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Johannes Brahms und seinen Eltern / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-014-8
426f.

  Standort/Quelle:*) D-B: Mus. Nachl. K. Schumann 7,70
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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