Internetpräsentation der Schumann-Brief-Datenbank
Die Schumann-Brief-Datenbank ist ein Gemeinschaftsprojekt der Schumann-Briefedition und der Neuen Schumann Gesamtausgabe. Sie entstand als Arbeitsmittel der beiden eng miteinander verbundenen Editionsvorhaben und soll sukzessive für die öffentliche Benutzung freigegeben werden. Eine Login-Berechtigung ist den Mitarbeitern der Schumann-Briefedition und der Neuen Schumann Gesamtausgabe vorbehalten.
Derzeit sind die Kerndaten wie Absender, Adressat, Ort und Datum ohne Login zugänglich. Auch die Informationen der Personendatenbank sind abzufragen. Für alle innerhalb des Projekts der Sächsischen Akademie der Wissenschaften Leipzig (Serie II: Briefwechsel mit Freunden und Künstlerkollegen; ohne Bd. II.1) im Verlag Dohr erschienenen Bände sind die Brieftexte (ohne Kommentare) über die Datenbank öffentlich zugänglich.
Falls Sie Fehler finden oder Ergänzungen anbieten können, wäre uns durch eine Email oder direkte telefonische Rückmeldung (siehe Kontakt) sehr geholfen, denn bei der Vielzahl der in Privatbesitz befindlichen Briefe Clara und Robert Schumanns ist Vollständigkeit bei der Erfassung noch Utopie. Falls Sie selbst Besitzer eines Autographs sind und dieses möglicherweise an eine öffentlich-rechtliche Institution wie bspw. das Robert-Schumann-Haus in Zwickau oder das Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf zu einem angemessenen Preis abgeben möchten, helfen wir gerne bei der Vermittlung.
Historie
In der 1986 gegründeten Robert-Schumann-Forschungsstelle, Düsseldorf, der Herausgeberin der Neuen Robert-Schumann-Gesamtausgabe, wurden von Beginn an verschiedene Datenbanken zu den Briefen von und an Robert und Clara Schumann angelegt, die als unverzichtbares Arbeitsmittel für die Gesamtausgabe dienen sollten. Anders, als mit Datenbanken, war die Flut an Informationen in den mehr als 15.000 überlieferten Briefen nicht in den Griff zu bekommen. Als Datenbank-System war zunächst dBase II in Gebrauch, 1991 wurden die Daten auf asksam5.0 umgestellt. Mit diesem DOS-Programm wurde bis 2011 noch gearbeitet, daneben waren modernere auf Windows basierende asksam Versionen in Gebrauch.
Die Datenbanken standen von Anfang an auch externen Besuchern fast uneingeschränkt zur Verfügung, allein die Informationen über Privatbesitzer wurden aus Datenschutzgründen nicht freigegeben. Datenerfassung und Verstichwortung waren jedoch stets nur interne Hilfsmittel bei der Bearbeitung der Gesamtausgabe und dienten vornehmlich zur Erfassung von relevanten Informationen über Werkgenese und Drucklegung, an eine wie auch immer geartete Publikation der Daten war nie gedacht. Häufig wurde die Datenerfassung von aus Drittmitteln bezahlten Hilfskräften vorgenommen, entsprechend unterschiedlich ist die Qualität der Datensätze, was gleichfalls einer Veröffentlichung entgegenzustehen schien.
Mit der 1997 am Robert-Schumann-Haus Zwickau, zunächst in Kooperation mit der Universität Chemnitz begonnenen, dann seit 2005 mit der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden fortgesetzten Schumann-Briefedition änderten sich die Voraussetzungen entscheidend. Anders als bei allen anderen Schumann-Projekten hatte die Briefedition nicht nur in der Düsseldorfer Forschungsstelle Zugriff auf die Datenbanken, sondern sie erhielt aus naheliegenden Gründen eine komplette Kopie aller Datensätze zum beliebigen Gebrauch. Die Aktualisierung fand weiter in Düsseldorf statt, die aktualisierten Daten wurden regelmäßig nach Zwickau, seit 2010 auch Dresden übermittelt, Dresden und Zwickau wiederum meldeten Addenda und Korrigenda, die in Düsseldorf eingearbeitet werden mußten. Parallel erfasste und verstichwortete das Robert-Schumann-Haus die über 2500 in seinem Besitz befindlichen Clara-Schumann-Briefe ebenfalls in asksam. Dieses zentralistische Verfahren allerdings war, wie spätestens mit dem seit 2010 von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften Leipzig getragenen Projekt des auf 27 Bände veranschlagten Künstler- und Freundesbriefwechsels Clara und Robert Schumanns deutlich wurde, uneffektiv und auf Dauer nicht haltbar. Die Dateneingabe und der Datenzugriff mussten dezentralisiert werden, eine internetbasierte Datenbanklösung war erforderlich.