Lieber Herr Schuman!
Meine Mama möchte Ihnen noch einmal, ihre besten Grüße zusenden, und uns in Ihre gütiege Erinnerung zurükrufen, vielleicht das beifolgende Bücher Ihnen ein paar angenehme Stunden verschaffen, wir laasen sie in letzter Zeit, da meine Mama krank war, und fanden manche feine Naturschilderung, und gute Beobachtung darin, und da der Schriftsteller ein Ungar ist, – und also Landsman Herrn Joachims, so schenken Sie ihm vielleicht Ihre gütiege Theilnahme, und nehmen diese Bücher freundlich von uns an. – Wir haben die liebliche Stille in Endenich, und Sie ganz vergnügt verlassen – und hatten Lust gleich nach Italien zu reisen so sehr hat uns Ihre liebenswürdiege Schilderung erheitert, – wie schön wäre es wenn wir dort einmal mit Ihnen und Ihrer lieben Frau zusammentrefen. – Auch erfreute uns Ihr Lob Woldemars und Joachims sehr, denen wir mit Freuden erzähle werden, wie gütig ihr hochverehrter Meister von ihnen gesprochen. – Meine Mama hätte Ihnen gern selber geschrieben, doch ist sie auf der rechten Seite wo sie krank war noch immer schwach, – und so wurde mir die Freude zu theil. – Sie sagten einmal zu Herrn Joachim, wier wären Südländerinnen, deswegen liegen die Orangen im Körpbchen um von unsrer Herzens wärme für Sie zu reden, zu gleicher Zeit aber auch die bescheidnen Veilchen, die Ihnen sagen sollen lieber verehrter Herr Schuman, wie die Südländerinnen, sich ganz deutsch und bescheiden, dem lieben großen deutschen Meister empfehlen, – und zu Füßen legen.
Ihre Giesela v. Arnim.
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