Baden d. 12 Septbr. 1867.
Lieber Stockhausen,
fürerst herzlichen Dank für Ihren lieben Brief und nun gleich zum Haupt- Inhalt Desselben. Sie wissen, wie es mir immer eine künstlerische Freude war mit Ihnen zu concertieren, und so schlage ich auch jetzt gern ein, wenn anders wir uns über die Arrangements (wegen der Zeit) einigen können. Bis Weihnachten würde ich eine gemeinschaftliche|2| einrichten können, und darüber ließe sich dann sprechen, jedoch ist mir die Frage, können Sie die vier Soireen in Hamburg in der Zeit vom 15–Octbr. - 14 Nov. einrichten? ich kann nicht vor Mitte October in Hamburg sein, und könnten Sie es ferner arrangieren, daß in dieser Zeit, also zwischen den Soireen, Concerte in Kiel, Lübeck u. a. O. stattfänden? und wollen Sie mir sagen mit einigen Worten, ob Sie übereinstimmen, daß, von der Zeit an, wo wir Hamburg zu einer gemeinschaftlichen Concertreise verlassen, wir uns gegenseitig verpflichten, in der|3| Zeit keine anderen Engagements anzunehmen? auch keine Müllerlieder-Volks-Concerte zu geben? (ich nehme natürlich den Fall aus, wo Eines von uns durch Unwohlsein verhindert wäre, welches sowohl Sie wie mich aller Verpflichtungen entbände so lange Dieses dauerte.) Bitte, beantworten Sie mir diese zwei Fragen umgehend, denn, falls Ihnen die Zeit für Hamburg recht ist, und Sie auf das Andre Alles eingehen wollen, würde ich gleich in Basel abschreiben, denn ich kann dann nicht von Hamburg aus dorthin reisen für ein Engagement.|4| Ueber Vieles Andre müssen wir dann später sprechen. Wäre es nicht möglich, daß Sie einen Tag früher als Ihre Familie Colmar verließen und hierher kämen? Sie könnten sich ja dann im Ort andren Tages wieder mit den Ihrigen zur Weiterreise vereinigen? Es giebt so gar Vieles zu überlegen, was mündlich so viel leichter ist. In dem Falle wäre es mir aber lieb ich erführe es durch eine Zeile, wenn Sie mir über das Andre schreiben. Ich bin in großer Eile, darum nur noch schönste Grüße Ihnen Allen
von Ihrer
Cl. Schumann.
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