Baden-Baden d. 1 October 1865.
Liebster Freund,
das paßt ja sehr gut mit dem 27ten Octbr. – meine Depesche werden Sie heute im Hôtel Petersburg vorfinden. Vermuthend, daß es Ihnen lieb sein würde, wenn ich die Arrangements der Soireen übernehme, habe ich gleich an Dr Hartmann geschrieben, namentlich wegen der Tage. Ich dachte wir nähmen dann d. 30ten Octbr. (Montag) zur ersten, den 4 Nov. (Sonnabend) zur zweiten Soiree. Sind Sie mit Zweien einverstanden, oder wären Ihnen Drei lieber gewesen? ich dachte aber, fielen die Zweie brillant aus, so ließe sich eine Dritte ja noch immer nachgeben. Daß sich Mad. Szarvady’s Anwesenheit zur selben Zeit fast trifft, that mir leid, jedoch läßt sich das nicht ändern. Wegen Berlin schreiben Sie mir wohl auch auf meine Fragen, bitte? Ich sitze noch immer täglich schreibend im Garten, und, denken Sie, bis gestern haben wir noch jeden Morgen im Garten gefrühstückt, so herrlich war das Wetter, und ist es noch immer – man sollte glauben, es könne nie wieder regnen! leider müssen wir das schöne Wetter mit großer Theuerung büßen, und sind die Aussichten für den Winter deshalb schlimm. Meinen Brief vom 28ten haben Sie wohl in Hamburg vorgefunden? es waren Beilagen an Lady Noël und Stockhausen darin. Sie werden jetzt schöne Tage in Hamburg haben – wer doch dabei sein könnte!
Johannes Trio <> klingt reizend – vielleicht giebt er es mir mit. Er hat auch allerlei Concertreisen vor. Herzlich grüßt er Sie Beide mit mir Ihrer
alt ergeb
Clara Schumann.
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