Lieber Joachim,
nur zwei Worte – Ihren Koffer, und Glucks Alceste! Und, eine Bitte: wollen Sie in Hamburg einmal zu Heinz u. Baumgarten gehen, (Pianoforte-Fabrik am Pferdemarkt) und das Instrument probieren, welches ich kaufen werde, ob’s recht schön klingt. Ich will’s meinen Kindern nach Leipzig schicken. Bitte, thuen Sie mir den Gefallen. An Brahms Eltern möchten Sie nur mit einer Zeile Ihr Kommen melden, Alles Andere wissen sie. Fast aber glaube ich, daß Sie im Hotel (z. B. Victoria, wo ich war) am ungenirtesten, und angenehmsten sind, dabei die herrliche Aussicht auf die Alster genießen, und, da sie [sic] doch gewiß Besuche bekommen, wohl eigentlich besser im Hôtel sind. Dies meine Privat-Meinung. Johannes ist sehr fleißig, ich noch nicht wohl. Zu thuen habe ich unendlich viel, darum verzeihen Sie mein Geschreibsel.
Von Herzen Ihre
Clara Sch.
Düsseld. d. 19 März 1856.
NB. Eben fällt mir ein, daß Sie nach Berlin wollten, darum sende ich lieber den Koffer extra, und diese Zeilen auch. Grüßen Sie die Meinigen Alle sehr, Julien auch, und Bettina nebst der theueren Gisel, der sie [sic] noch erzählen wollen, wie entzückt ich über ihre Sendung sey, und heute an Robert absende. Grimms grüßen Sie auch, und in Hamburg Otten, Avé, Grädener, Johannes Eltern!
NB. Bitte, erzählen Sie den Meinigen Nichts von meinen Einnahmen, Sie wissen schon weshalb.
Sr Wohlgeboren
Herrn
Joseph Joachim.
in
Hannover.
Am Umfuhrthor.20
Sollte Adressant schon nach Berlin abgereist sein, so wird gebeten Ihm den Brief nachzusenden, unter Adresse: Frau Bettina v. Arnim. in Berlin, Thiergarten.
Mir fällt eben ein, daß Ihnen dieß vielleicht nicht angenehm so will ich’s an Woldemar senden.
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