Lieber Herr Joachim,
fürerst herzlichsten Gruß von uns Beiden! hätten wir ahnen können, daß Sie vielleicht am Weihnachtsabend hier geblieben wären, so hätten wir Ihnen gewiß zugeredet, denselben mit uns zu feyern! Ihrer gedacht haben wir beim Glase Wein, – Dietrich, Becker und Reimers waren bei uns – und viel haben wir von Ihnen gesprochen, und Sie auf Ihrer Reise verfolgt. Ihre Anfrage, lieber Freund, wegen des 21 Jan. <> beantworte ich dahin, daß wir, wenn auch nicht gern so spät, doch kommen wollen, wozu uns natürlich das Wiedersehen mit Ihnen hauptsächlich veranlaßt. Auch scheinen Sie zu einem eigenem Concerte für mich kein Zutrauen zu haben, was ich dann natürlich lieber in der ersten Woche Januars gegeben hätte. Doch, das macht auch vielleicht mit Orchester große Kosten, und ich möchte doch gern mit Orchester spielen. Lassen wir es also bis zum 21ten. Sie theilen mir wohl noch später mit, was Sie wohl wünschten, daß [sic] ich spielte, und wie viel Mal. Ich erhielt in Holland einen Brief von Frau Wehner aus Göttingen, ob ich nicht eine Soiree dort geben wollte, was ich natürlich gern thue, und diese Tage deshalb an Frau Wehner schreiben werde, ob es vor Hannover zu arrangieren wäre. Robert ist wieder fleißig an allerlei Arbeiten, hat aber durch unsere letzte Reise viel neue Reiselust bekommen, und so machen wir denn jetzt schon fleißig Pläne für nächsten Winter, wenn Gott uns gesund erhält! – So seyen Sie denn, lieber Herr Joachim, recht freundlich gegrüßt, und versichert der innigsten Verehrung
Ihrer
Clara Schumann.
Düsseldorf d. 31 Dec. 1853.
Das Beste von uns Beiden zum neuen und alle kommenden Jahre für Sie! –
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