23.01.2024

Briefe



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ID: 8303
Geschrieben am: Dienstag 11.02.1862
 

Verehrter Herr Musikdirector,
Ihre freundliche Sendung habe ich erhalten, und danke Ihnen sehr dafür, ob ich aber in diesen Tagen im Stande sein werde, die Sonate so genau kennen zu lernen, wie es doch sein muß, will man ein Stück vor Leuten spielen, bezweifle ich, denn ich habe gerade diese Tage große Anstrengungen, heute Probe in Guebwiler, Morgen Probe u Concert in Mühlhausen, Donnerstag |2| Concert in Guebwiler, Freitag wieder die Fahrt hierher. Ich würde nicht im Stande sein am Abend zu spielen nach zwei so anstrengenden Tagen, wenn ich mich nicht den Nachmittag ganz ruhig hinlegte, ohne irgend Etwas zu thuen. Ich setze Ihnen das so ausführlich auseinander, weil es Ihnen sonst wohl gar als Unfreundlichkeit erscheinen könnte, daß ich Ihnen Ihre Bitte abschlage. Sie erlauben mir aber wohl, |3| daß ich die Sonate behalte?
Hierbei erhalten Sie Partitur und Stimmen zum Mozartschen Concert, sehr lieb wäre es mir, gingen Sie Dasselbe schon heute einmal durch.
Leider konnte ich Ihre liebe Frau gestern nicht besuchen, weil ich bei Mad. Merian zu lange mich aufgehalten hatte.
Grüßen Sie sie herzlich und zürnen Sie nicht
Ihrer
ganz ergeb
Clara Schumann.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort: Basel
  Empfänger: Reiter, Ernst (1250)
  Empfangsort: Basel
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 10
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Theodor Kirchner, Alfred Volkland und anderen Korrespondenten in der Schweiz / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-021-6
795f.

  Standort/Quelle:*) Privatbesitz
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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