Frankfurt d. 31. Dez 81.
Liebe Freunde Beide!
Seien Sie zum neuen Jahre herzlichst von uns gegrüsst u nehmen Sie unsere wärmsten Wünsche für dasselbe. Ich kann Ihnen selbst nicht schreiben da ich in nächster Zeit öffentlich zu spielen habe, möchte es aber auch nicht |2| länger aufschieben, Ihnen, liebe Fr. Volkland, für Ihren letzten Brief zu danken. Dass Sie so viele künstlerische Freude durch Brahms gehabt konnte ich ich mir schon vorher denken, ehe <>Sie es mir schrieben, aber unangenehm überascht [sic] war ich zu hören, das [sic] Brahms nun doch nicht bei Ihnen gewohnt hat, was ich sicher annehmen zu können glaubte, da er kurz vorher von Riggenbach noch nicht eingeladen worden war. Was ich thuen konnte dabei |3| ist geschehen. Wegen Walters thut es mir besonders leid für Sie. Da ist eben nichts zu machen vielleicht kommt es doch noch einmal anders!
<> Schreiberin dieses, da ich von Ihres Mannes Zufriedenheit erzählt, ist sehr erfreut, und wir mit ihr.
Bei uns geht es sonst ganz leidlich, ich habe wieder einigemale, in Hamburg, Hannover, München mit glänzendem Erfolge gespielt; besonders nett war es in München, wo wir bei Fiedlers wohnten, u viele gemüthliche Stunden |4| in kleinem Kreise mit Levi, Lehnbach, Allgeyer etc. verlebten.
Wenn wird uns das neue Jahr wol wieder zusammenführen? Was haben Sie für Pläne? Wann wollen Sie nach Leipzig? Lassen Sie bald darüber, u überhaupt von sich, u Ihrem Ergehen hören
Ihrer
getreuen
Clara Schumann.
Wir hatten recht frohes Fest – I Feiertag mit den Schülerinnen große Heiterkeit. Ueberall hier hatten wir gute Nachrichten.
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