23.01.2024

Briefe



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ID: 7256
Geschrieben am: Montag 20.09.1841
 

An eine löbl. Redact. der neuen Zeitschrift für Musik.

Geehrtester Herr.

Mit innerer Schaam habe ich Ihren letzten Brief zur Hand genommen u mir bittere Vorwürfe gemacht, Ihren freundlichen u in der That ehrenden Antrag, oder vielmehr Ihrer Genehmigung Ihre musikl. Zeitung ein Mitarbeiter zu werden –. nicht sogleich beachtet zu haben. Aber ein Fatum mag mich entschuldigen, das mich meine Lebetage immer gehindert hat meinen besten Intentionen u meinem Herzen zu folgen. In neuerer Zeit aber bin ich fest entschlossen <> gereifte Erfahrungen über Musik u ihren Erscheinungen, sobald sie eine durchdringende Besprechung erfordern, nur in musikal. Zeitschriften nieder zu legen. Ich sehe jezt erst ein, daß solche Blätter das angeborne u natürlichste Terrain sind für die Sprache der Kraft und Wahrheit im Interesse der Kunst. Deshalb habe ich mit der allgem. Mus. Zeitg angeknüpft, welches Sie, Ihrem freundschaftl. Verhältniß mit diesem Blatt zufolge wohl nicht hindern wird, ebenfalls mit meiner Feder in Verbindung zu treten. Es würde mich sehr freuen zu wissen für welche Arten von Mittheilungen Sie sich am meisten <I>interessiren. Es fehlt hier nicht an Ereignissen, oder an Stoffen zu Reflectionen um Ihnen wenigstens alle 14 Tage ein piquantes Artikelchen zu senden. Jedenfalls bitte ich um einen jedesmaligen Abdruck meines Berichts, u zwar – wenn es Ihnen conveniert – mit Gelegenheit eines schleunigen Musik oder Buchhandels, oder besser mit der Sendung der allgemeinen Musikl. Zeitung an unser Lesekabinet auf dem Rossmarkt, bei dem ich Mitglied bin. Mit dieser besten Gelegenheit bitte ich mir auch Artikel zurückzusenden, die Sie allenfalls nicht Aufnehmen, damit ich dieselben weiter benutzen kann. Indem ich Ihnen billigerweise zugleich eine kleine Arbeit mitsende, ersuche ich Sie, beifolgendes an die Adresse befördern, u mir selbst eine gefällige Antwort ertheilen zu wollen.

In dieser angenehmen Erwartung, bin ich mit ausgezeichneter
Hochachtung
Ihr
ergebener
Cl Gollmick

Francf 20/9/41.

[BV-E, Nr. 2032:] C. Gollmick. [Versand/Kosten:] 6gr. [beantwortet:] NB.
[GN, NZfM XV/48: 14. Dezember 1841, S. 192:] September. […] 20. Frankfurt, v. G.

  Absender: Gollmick, Carl (551)
  Absendeort: Frankfurt
  Empfänger: Schumann, Robert (1455)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 16
Robert und Clara Schumanns mit Bernhard Scholz und anderen Korrespondenten in Frankfurt am Main / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller und Anselm Eber / Dohr / Erschienen: 2020
ISBN: 978-3-86846-027-8
434ff

  Standort/Quelle:*) PL-Kj, Korespondencja Schumanna, Bd. 12 Nr. 2032
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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