Euer Wohlgebornen [sic]
Ich habe die Ehre Ihnen beiliegend ein Lied zur beliebigen Benützung als Beilage zu Ihrer geschätzten Zeitschrift, – mit dem Beisatze zu übersenden, daß es mir durchaus nicht möglich war, den Dichter zu erfahren, was aber kein Hinderniß seyn wird.
Es wundert mich übrigens recht sehr, d. Sie so selten meine Lieder, deren doch in neuerer Zeit so viele bey Trentsensky & Vieweg, bey Haslinger u. Diabelli erschienen sind, – in Ihrer Zeitschrift besprechen, und wenn dieß ja geschehen ist, immer nur eins der schwächsten, doch stets schonend beurtheilten. Ich höre doch von unseren hiesigen Kunsthändlern, d. von jedem neuen Hefte Lieder, eines an Ihre Zeitschrift gesendet wird, – und doch ist Ihnen |2| Mariechen, Gedicht v. Zedlitz, welches 3 Auflagen erlebte, das Weib des Räubers, von demselben, <Mädch> Mädchens Blumentrost, Der Haidegang, Ged. v. Prechtler, erschienen bey Haslinger, ferner Gewonnen u. Verloren von Günzburg, bey Diabelli u. v. a. sämmtlich mit Musik von mir, – gewiß unbekannt. Sollte dieß wirklich der Fall seyn, so würde ich, wenn Sie nichts dagegen haben, Ihnen mehrere schicken.
Lassen Sie Sich durch den düstern Text des beiliegenden Liedes nicht abschrecken, es gefällt doch, nur gehörig vorgetragen muß es werden.
Sollten Sie mich mit einer Antwort beehren, so bitte ich „An H. A. H. kk. Hofbau Beamter, wohnhaft |3| auf der Wieden, in der Wohllebengasse Nro 78. im 1. Stocke,“ zu adressiren. Indessen geharre ich mit besonderer Hochachtung
Dero
ergebenster Diener
Anton Hackel
kk Hofbau Beamter und
Tonsetzer in Wien.
D. 31/12 838.
|4| An
die Wohllöbl. Redaction
der neuen Zeitschrift f. Musik
bey R. Friese
in Leipzig
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