Briefe
ID: | 5763 | ||||
Geschrieben am: | Mittwoch 12.02.1840 |
Endlich, verehrtester Herr, finde ich eine freie Stunde, Ihnen meinen lebhaften Dank für die Bekanntschaft des Fräulein Wieck, die mir Ihre Vermittlung zugewendet, abzustatten. Wenn sie auch durch häusliche Behinderungen auf meiner Seite sehr beschränkt wurde, so war mir doch das kurze Zusammentreffen mit der lieblichen und sinnigen Künstlerin um so wohlthuender, als ich schon längst nicht blos ihre Leistungen, sondern ihre so höchst achtungswerthe Richtung mit der lebhaftesten Theilnahme begleitet hatte. Daß unter soviel Fingerhelden, die die Geschichte der Kunst zwischen ihrem Opus 1. und Opus novissimum eingezirkt meinen, ein junges Mädchen auftritt, die jene Künste auch übt, daneben aber unsern Beethoven und Bach und obenein den meist nur mässig genannten Scarlatti zu ehren und in die Kreise des heutigen Tages zurückzurufen weiß: das ist gewiß unsre Herzensfreude, wie ihre große Ehre. Sehr freute ich mich, bei dieser Gelegenheit und aus den Händen der befreundeten Künstlerin Ihre Gmoll-Sonate kennen zu lernen, die ich in der Abgeschiedenheit des letzten Jahres noch nicht gesehen hatte. |
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Absender: | Marx, Adolph Bernhard (1017) | ||||
Absendeort: | Berlin | ||||
Empfänger: | Schumann, Robert (1455) | ||||
Empfangsort: | |||||
Schumann-Briefedition: | Serie: II / Band: 17 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Korrespondenten in Berlin 1832 bis 1883 / Editionsleitung: Thomas Synofzik, Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Eva Katharina Klein und Thomas Synofzik / Köln: Verlag Dohr / Erschienen: 2015 ISBN: 978-3-86846-028-5 415f. | ||||
Standort/Quelle:*) | PL-Kj, Korespondencja Schumanna, Bd. 9 Nr. 1473 | ||||
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla |
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