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ID:
5574

Geschrieben am:
Freitag 18.10.1844

Dresden. 18 Oktober 1844.

Geehrtester Herr!

Was müssen Sie von mir denken, daß ich Ihnen meinen Dank für die

übersendeten Lieder, bis zur Stunde noch schuldig bin? Es war meine

Absicht, Ihnen denselben persönlich zu bringen, wurde aber von diesem Vorhaben durch tausend Störungen abgehalten. So noch gestern, wo ich mich nach Leipzig aufmachen wollte, was aber wieder ein plötzliches Unwohlsein vereitelte. Nun wird mir aber meine Schuld zu tragen gar zu schwer, und somit will ich mein Gewissen erleichtern, und bringe Ihnen vorläufig nur schriftlich meinen herzlichsten Dank! behalte mir aber vor, ihn mündlich wiederholen zu dürfen, denn Ende nächster Woche komme ich gewiß nach Leipzig. Auch ist es mein großer Wunsch, die Lieder, die sich vorzugsweise für mich eignen, bevor ich sie öffentlich vortrage, sie Ihnen vorher vorgesungen zu haben, damit ich es auch gewiß zu Danke mache. Von dem kalten Norden sollen Sie mir erzählen, da ich selbst noch gesonnen |2| bin, hinzugehen. Ihrem lieben Frauchen meine allerherzlichsten Grüße! Zürnen Sie nicht über mein unhöflich langes Schweigen und seien Sie der aufrichtigsten Hochachtung versichert, mit welcher sich nennt

Ihre

Wilhelmine Schroeder-Devrient.

Absender:
Schröder-Devrient, Wilhelmine, in 3. Ehe verh. Bock, Wilhelmine (1405)

Absendeort:
Dresden

Empfänger:

Schumann, Robert (1455)

Empfangsort:

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 7
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Jenny Lind-Goldschmidt, Wilhelmine Schröder-Devrient, Julius Stockhausen, Pauline Viardot-Garcia und anderen Sängern und Sängerinnen / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Jelena Josic, Thomas Synofzik, Anselm Eber und Carlos Lozano Fernandez / Dohr / Erschienen: 2023
ISBN: 978-3-86846-018-6
Seite: 425f.

Standort/Quelle:^*)
D-Dl, s: Mus.Schu.261

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	5574
Geschrieben am:	Freitag 18.10.1844	Dresden. 18 Oktober 1844. Geehrtester Herr! Was müssen Sie von mir denken, daß ich Ihnen meinen Dank für die übersendeten Lieder, bis zur Stunde noch schuldig bin? Es war meine Absicht, Ihnen denselben persönlich zu bringen, wurde aber von diesem Vorhaben durch tausend Störungen abgehalten. So noch gestern, wo ich mich nach Leipzig aufmachen wollte, was aber wieder ein plötzliches Unwohlsein vereitelte. Nun wird mir aber meine Schuld zu tragen gar zu schwer, und somit will ich mein Gewissen erleichtern, und bringe Ihnen vorläufig nur schriftlich meinen herzlichsten Dank! behalte mir aber vor, ihn mündlich wiederholen zu dürfen, denn Ende nächster Woche komme ich gewiß nach Leipzig. Auch ist es mein großer Wunsch, die Lieder, die sich vorzugsweise für mich eignen, bevor ich sie öffentlich vortrage, sie Ihnen vorher vorgesungen zu haben, damit ich es auch gewiß zu Danke mache. Von dem kalten Norden sollen Sie mir erzählen, da ich selbst noch gesonnen \|2\| bin, hinzugehen. Ihrem lieben Frauchen meine allerherzlichsten Grüße! Zürnen Sie nicht über mein unhöflich langes Schweigen und seien Sie der aufrichtigsten Hochachtung versichert, mit welcher sich nennt Ihre Wilhelmine Schroeder-Devrient.
Absender:	Schröder-Devrient, Wilhelmine, in 3. Ehe verh. Bock, Wilhelmine (1405)
Absendeort:	Dresden
Empfänger:	Schumann, Robert (1455)
Empfangsort:
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 7 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Jenny Lind-Goldschmidt, Wilhelmine Schröder-Devrient, Julius Stockhausen, Pauline Viardot-Garcia und anderen Sängern und Sängerinnen / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Jelena Josic, Thomas Synofzik, Anselm Eber und Carlos Lozano Fernandez / Dohr / Erschienen: 2023 ISBN: 978-3-86846-018-6 Seite: 425f.

Standort/Quelle:^*)	D-Dl, s: Mus.Schu.261
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla