Briefe
ID: | 26711 | ||||
Geschrieben am: | Mittwoch 01.12.1847 bis: 31.12.1847 |
Wie sie ihr Unglück trägt, ich kann es nicht fassen! welch starken Glauben an ein Wiedersehen muß sie besitzen! wie beneide ich sie darum! – Kinder hat sie fünf. Wie dauern diese mich, so einen ausgezeichneten Vater gehabt und kaum gekannt zu haben! ach, liebste Mila, das ist ein Verlust, den wir nie verschmerzen werden! was hat die Welt an ihm verloren, was aber erst seine Freunde! welch ein Mensch war er, von welchem Edelsinn, von welcher wahrhaften Gesinnung, wie war so jeder Augenblick, mit ihm verlebt, von Geistes erfrischender Wirkung! was hat Robert an ihm verloren! wie verehrte und liebte er ihn! ach, ich kann nicht aufhören, wenn ich von ihm spreche – wie viele Thränen habe ich ihm schon geweint, und wie so viel denken wir immer und immer an ihn! uns wird kein Ersatz für ihn! – Ich will schließen, denn ich bin durch diese letzten Zeilen in Aufregung gerathen, was mir nie gut ist. |
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Absender: | Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179) | ||||
Absendeort: | Dresden | ||||
Empfänger: | List, Emilie (962) | ||||
Empfangsort: | Augsburg | ||||
Schumann-Briefedition: | Serie: II / Band: 8 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022 ISBN: 978-3-86846-019-3 236f. | ||||
Standort/Quelle:*) | Slg. Cornides 38c | ||||
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla |
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