23.01.2024

Briefe



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ID: 26413
Geschrieben am: Dienstag 19.05.1891
 

19.5.1891 an Bord der Victoria
Seit zwei Tagen ist es wieder erträglich kühl und wir sind heute nur mehr 24 Stunden von Australien entfernt. Wie froh werde ich sein wenn wir erst wieder auf festem Lande sind. Es ist doch eine große Strapaze so schön es ist. Es geht aber in allen anderen Beziehungen viel besser. Hallé's sind wirklich freundlich und aufmerksam und wir spielen jeden Abend Whist und unterhalten uns sehr gut. Heute ist wieder Concert, welches unten im Speisezimmer abgehalten wird, ich singe aber oben im Salon weil das Pianino zu schlecht ist. Mit Hallé's kam ein junger Pianist an Bord, ein Australier der fünf Jahre in Leipzig studirt hat und nun nach Hause geht. (sie nennen ihn den australischen Mozart), dieser begleitet mir. H's musiciren gar nicht sie hat ihre Geigen verlöthet und kann sie auf dem Wasser gar nicht herausnehmen. Ich habe mich mit all den jungen Mädchen und Frauen beschäftigt und fehlt es nie mehr an Unterhaltung Anabasis ist ganz in der Mode und so vergehen die Tage unglaublich schnell. Ich habe durchaus keine Handarbeit gemacht in all diesen Wochen und fühle auch jetzt wo es kühler wird noch kein Verlangen danach. (...) Morgen sehen wir Land aber wir müßen noch sechs Tage um Australien herum schiffen ehe wir nach Melbourn<e> kommen. Es ist auf all dem Waßer nichts zu bemerken als fliegende Fische zu Tausenden. Kein Wallfisch und kein Albatros.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
  Absendeort:
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s. 980/17-7
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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