23.01.2024

Briefe



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ID: 26188
Geschrieben am: Dienstag 08.10.1889
 

8.10.1889 <Leeds>
Das Requiem von Brahms verstehen sie hier nicht, Chor und Orchester sind nicht vertraut mit seiner Musik. Stanford sagt mir er hätte ihn beschworen zu kommen um es selbst zu dirigiren. Sie wollten ihm nur Mr. Smith nennen oder wie er wollte, und man ist glaube ich ganz froh daß B<rahms> nicht da ist. Sir A. Sullivan sagte mir auch warum der gewiße Satz im Programm gestanden hat. B<ahms> hat wirklich als man ihn schon vor 1-2 Jahren aufforderte etwas für das Fest zu schreiben, geantwortet seine Gesundheit erlaube ihm dies nicht, Sullivan sagte er hätte grob geschrieben und Stanford sagt er hätte einen Witz machen wollen. Madam Valleria die das Solo singt war heute noch nicht da sie ist krank und als wir Nachmittags »Tannhäuser« probirten und das »Gebet« dran kam sagte Sullivan: Können Sie's? Ja, sagte ich. Dann singen Sie's, und so sang ich unverfroren das »Gebet« und riscirte mein unprobirtes Englisch, einmal kam mir s und th unter einander aber ich freute mich das Stück mit Orchester zu singen, sie begleiteten es herrlich und war es mir ein großes Vergnügen Lloyd sang wieder herrlich (...) Albani sprach mich an als ich herunter kam und machte mir ein Compliment. Sie ist bezaubernd liebenswürdig. Sie sang nach mir eines ihrer großen Solis in Sullivans Oratorium und übernahm sich sehr dabei, sie ist besser in graziosen Dingen wie in dramatischen.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
Absendeort: Leeds
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s. 980/2-14
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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