23.01.2024

Briefe



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ID: 26131
Geschrieben am: Donnerstag 07.02.1889
 

7.2.1889, <London>
Tilly Duren war vorgestern bei mir um zu probiren. ich war ganz erstaunt wie schön sie spielt d.h. begleitet, sie hat viel schöneren Anschlag und Ton wie die Geisler und auch die Davies. Dabei ist sie so komisch verträumt und zwergartig, der ganze Ausdruck ist so kindisch und verlegen, wenn man die in eine andere Form schlagen könnte das könnte noch etwas geben. Morgen ist der große Tag bei Dennecke.
(...) Beunruhige Dich nicht wegen Betty, mit der ist es jetzt leicht, sie hat bereits ihre sich durch eigenthümliche Naturlaute äussernde Hochachtung für mich, seit dem Erfolg und Applaus im Pop und in diesem Zustande ist sie mir nicht schädlich. Sie war dabei als ich mit Tilly probirte und da entdeckte ich diese constellation.
(...) Wenn ich nur ein bischen beßer unterrichtet wäre über Dich und Dein Treiben. Frühstückst Du immer noch im Bett, und gehst Du mitunter in mein Zimmer? Kochst Du Dir ab und zu etwas auf meinem Heerd? Sind meine Zimmer so daß ich jeden Augenblick ankommen kann? (...) Warum bist Du so verstimmt mein liebes Genchen! Nimm doch alles leichter und genieße was sich bietet. Ich wollte ich könnte Dir von meiner vielen Zerstreuung etwas abgeben ich kann oft am Morgen kaum übersehen was ich bis zum Abende erleben muß.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
Absendeort: London
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s.: 979/24-5
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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