23.01.2024

Briefe



Rückwärts
	
ID: 26060
Geschrieben am: Mittwoch 11.09.1878
 

11.9.1878, Oed
Froh bin ich Dich mit Felix allein zu wißen eine kleine Ruhepause euch Beiden, kann nur nützen. Trink Dir Vorrath für weitere Tage. Ich predige Dir Sparsamkeit in diesen Dingen, Du mir in anderen. Das Geld habe ich erhalten, wie reich hat mich mein Genchen beschenkt, ich küsse Dir die Hände dafür, die Summe die ich Dir schulde trage ich ein und freue mich sie zurückzuzahlen. (…) Wir haben hier sehr schönes Wetter, oh wärst Du da, es ließe sich so nett Bergsteigen ich gehe gar nirgends hin ich arbeite und studire den ganzen Tag und gehe kaum im Park herum.
(...) Mein Genchen ich möchte zu Dir, rufe mich doch! Ich habe zwar ein Mittel, welches mir mein Temperament an die Hand giebt, wenn ich einen Zeitraum der Trennung von Dir unerträglich finde, so versuche ich mich in Träume am hellichten Tag bin ich immer abwesend und Tage und Wochen gehen mir bewußtlos hinunter. So bin ich auch jetzt und nur hie und da schimmert mir wie ein fliehendes Ufer Dein Bild und ich strecke die Arme danach.
O ich weiß es daß wir noch schöne Zeiten genießen werden, Zeiten wo mein Genchen ganz mir gehört wo wir jeden Gedanken und jede Beschäftigung theilen und seligen Frieden genießen, bis die Zeiten kommen träume und schlafe ich.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
  Absendeort: Oed
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s.: 979/15-19
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



Wir verwenden Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service zu gewährleisten (Mehr Informationen).
Wenn Sie auf unserer Seite weitersurfen, stimmen Sie bitte der Cookie-Nutzung zu. Ich stimme zu.