23.01.2024

Briefe



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ID: 26054
Geschrieben am: Mittwoch 19.06.1878
 

19.6.1878, Habrowan
Gestern schwelgte ich im Garten den ganzen Tag, (...) könnte ich Dir die Rosen zeigen, die herrlichen Farben, ich entdeckte täglich neue Arten und doch sind mir noch viele vom vergangenen Jahre in Erinnerung. (...) Mein liebes Genchen wie geht es Dir, ich träumte die Nacht von Dir und sah Dich unter Kisten und Klavieren und zahllosen Dingen mit Stockhausen über mich sprechen, wie weit bist Du und wie geht es Dir bei dieser langen Quälerei, oh, wäre doch endlich die Zeit da wo ich Dich wieder habe und die stillen Wochen des Genußes beginnen, die Zeit in welcher Du Ruhe und Sonne, Einsamkeit und Frieden mit mir genießen sollst. Ich bin in steter Sorge weil ich denke wie lange Du nun schon diesem unerquiklichen Zustande ausgesetzt bist, komme so bald wie möglich und bleibe mir genügend. Nun will ich nicht vergessen Dich über Hier zu beruhigen, mache Dir ja wegen mir keine Aufregungen ich fühle mich ganz frei und unbefangen und kann mir nichts in der Art vom vergangenen Herbst passiren.
Der anwesende gefährliche Jüngling hat die Überzeugung meiner Turandot-Natur behalten und Du kannst sicher sein mein Katzi, ich bin zu sehr verwöhnt von Dir, um Gefahr zu laufen.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
  Absendeort: Habrowan
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s.: 979/15-6
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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