23.01.2024

Briefe



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ID: 26021
Geschrieben am: Donnerstag 12.07.1877
 

12.7.1877, <Habrowan>
Nun zu Deinem Brieferl, wenn ich noch so viele Freude und Vergnügen fern von Dir habe so wiegt das noch lange nicht eine halbe Stunde Steeplechase mit Dir, solltest Du wirklich den Stein des Weisen in der Sache finden, dann Halleluja! Mein liebes Genchen, wie nett daß Dir die Gomperz gefallen hat, so ein urguter und kluger und heiterer Mensch wie sie, ist eine wahre Wohlthat für den Zuseher. Sie sagte mir z.B. als ich vergangenen Dienstag erklärte daß ich nun abreisen wollte: Ich weiß, und glaube nicht nur, daß wir zwei Menschen gut zusammenpassen, ob Sie das erkennen kann ich nur hoffen, also frage ich: werden Sie wieder kommen? Sie ist eine sehr leidenschaftliche Natur und da gab es durch meine Gleichmässigkeit mitunter kleine Verstimmungen, die sich darin äusserten daß ich die zwei Gutnachtküße gar nicht oder nur einen bekam, und denke Dir Schatz diese kleine Strafe that mir weh. Endlich noch eine Geschichte, ich frug sie ob sie in Wien keine Besorgung für mich hätte und da sagte sie (furchtbar schnell damit sie nicht unterbrochen werde) ja, heirathen Sie meinen Bruder, der ist in Wien. Ich lachte sehr über die Idee, denn ich kenne den Bruder gar nicht, aber der Ausspruch war doch sehr schmeichelhaft für Deine Fillu. Ich gehe im Hebst wieder hin.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
Absendeort: Habrowan
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s.: 979/11-9
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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