23.01.2024

Briefe



Rückwärts
	
ID: 25982
Geschrieben am: Mittwoch 13.12.1876
 

Man hat mich schon in’s Bett geschickt und ich folgte aber hier schreibe ich erst noch an meinen Schatz. Das Concert gestern war also sehr nett die Tonhalle ist ein sonderbares Gebäude, denke Dir ein Podium in der halben Höhe des Saales, also Wirkung zu erzielen nur durch große Stimme und feine Vortragsnuancen vergeblich, dabei klingt es prachtvoll und ausserdem sang vor acht Tagen die Hegar hier ergo wirkte Dein Fillu sehr mächtig.
Hegar war aber auch sehr zufrieden und will mir die nächste schöne Sopranpartie reservieren. Ausserdem bezahlte man mir 300 und nicht 250 Frcs weil man es unrecht fand für dies Geld und nur zwei Concerte mich her zu rufen. Sind die Schweizer nicht nett. In Schaffhausen bekomme ich nur 100 Frcs aber dies ist mir auch noch unerwartet. (…) Ich habe keine Ruhe mehr Dir mein Geld zu Füßen und mich an den Hals zu werfen. (…) Gute Nacht mein Genchen, ich träume zwar von meinem Goldschatz aber lieber habe ich Dich ganz wie im Traume.
Dein Fillu ist nach Kräften nett und redet mit allen Vereinsdamen u.s.w.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
  Absendeort: Zürich
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s.: 979/7-19
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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