Franzensbad, den 28. Juli 1886.
Dr. Loimanns Badehaus.
Lieber Johannes,
in großer Eile noch eine Bitte: Härtels haben die Absicht, im Oktober noch einen Band Briefe Roberts (meist bereits gedruckter) herauszugeben. Sie haben nur noch drei Monate Schutzfrist, da, wie Du weißt, die 30 Jahre am 1. Januar 1887 abgelaufen sein werden. Ich habe ihnen meine Bewilligung dazu gegeben, und sie haben mir diese, den Verhältnissen nach, angemessen honoriert. Nun möchte ich ihnen aber noch einige ungedruckte Briefe geben, und namentlich an Dich, Joachim und Mendelssohn. Zwar zweifle ich nicht an Deiner Erlaubnis, jedoch möchte ich nochmals anfragen, ob es Dir auch recht ist. Du hattest sie mir früher, als ich erst selbst die Sammlung in größerem Umfang zu machen dachte, schon bewilligt, aber lieber habe ich noch einmal Dein „Ja“. Bitte, schreibe mir dies nur auf einer Karte, wenn Du nicht Zeit zu einem Briefe hast, der mir freilich, das brauche ich wohl kaum zu sagen, noch erwünschter wäre. Diese Härtel-Angelegenheit ist aber gewisser geschäftlicher Gründe halber noch Geheimnis, also bitte ich Dich, dessen bei etwaiger Gelegenheit nicht zu erwähnen. Von mir kann ich Dir heute sagen, daß es besser mit meinen Schmerzen geht, und daß wir am 5. August Franzensbad dankbar zu verlassen denken. Vom 8. an hoffen wir in Obersalzberg zu sein, Adresse wie sonst, bei Berchtesgaden Pension Moritz. Dein „Ja“ erwarte ich aber noch hier, bitte.
Wie geht es Dir? Sehr gut? Ich hoffe es für Dein und der Menschheit Wohl, und so sende ich Dir nur noch einen warmen Gruß aus altem Herzen!
Deine
Clara.
Marie grüßt bestens.
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