Frankfurt, den 11. März 1880.
Lieber Johannes,
hier sende ich Dir Härtels Brief – mit der Sonate haben sie große Eile, aber besser ist es doch, der Anfang (2., 3. Satz) erscheint zugleich mit allem andern, und ich bitte Dich, ihnen das klarzumachen, ich kann es so schlecht. Aber 146, Variationen für 2 Klaviere, könnten sie wohl jetzt drucken und die frühere Bearbeitung einmal später, oder bist Du auch hier dafür, daß beide Bearbeitungen zusammen erschienen? Dann schreibe es ihnen doch auch, bitte. Also Königsberg und Schwerin, welche Reisen! Aber in Königsberg wirst Du ein Publikum finden, das Dir gefällt. Du schreibst mir doch nächstens, wann Du über hier kömmst? Könnte ich mich doch besinnen, wann ich Dir das Geld wiedergegeben habe? Die 100 M. von Dir erhielt ich, auch der Schirm ist mit uns zurückgewandert.
Du sendest mir wohl den Härtelschen Brief gelegentlich zurück.
Neues gibt es gar nichts hier, die Konzerte hören nach und nach auf, ich aber habe mich noch zu einer Soiree hier im April bereden lassen, da ich nur einmal den Winter hier gespielt. In Basel war es nett – im Quartett spielte ich Dein Quintett11 mit großem Beifall und zu meiner größten eigensten Freude.
Leb’ wohl! Dich mit dem Härtelschen Brief inkommodieren zu müssen, tut mir leid, ich sehe aber keinen anderen Weg.
Wie immer herzlich grüßend
Deine
Clara.
|