23.01.2024

Briefe



Rückwärts
	
ID: 23212
Geschrieben am: Montag 24.12.1877
 

Berlin, den 24. Dezember 1877.
Liebster Johannes,
machst Du Dir auch nichts aus den Festtagen, so muß ich, meinem Herzensdrange zu genügen, Dir doch einen warmen Gruß senden.
Hätte ich eine Gabe, die Dir wert sein konnte, gewußt, so folgte sie! Doch, was hat ein armes Menschenkind zu spenden gegen Freuden, wie Du sie schaffst! –
Mit größter Freude empfing ich das à 4/m. der Symphonie eben, dürfte ich sie in Deiner Handschrift behalten, so wäre mir das ein herrlicher Besitz. Nun denke aber, daß ich sie einstweilen nur sehnsuchtsvoll ansehe, denn ich kann heute niemanden auftreiben, der sie mit mir spielt – die Kinder können geschriebene Noten unmöglich vom Blatt spielen, nicht ’mal Musiker immer.
Ich will nun sehen, die Feiertage jemanden zu erwischen, und schreibe dann gleich.
Mit meinen innigsten Gedanken bin ich am 30. bei Dir.
So denn für heute nur noch 1 000 Grüße und Dank, liebster Johannes, von
Deiner
alten
Clara.
Die Kinder grüßen schönstens.
Elise ist gestern in Neuyork angekommen – wir hatten Telegramm.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Berlin
  Empfänger: Brahms, Johannes (246)
Empfangsort: Wien
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 3
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Johannes Brahms und seinen Eltern / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-014-8
1403f.

  Standort/Quelle:*)
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



Wir verwenden Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service zu gewährleisten (Mehr Informationen).
Wenn Sie auf unserer Seite weitersurfen, stimmen Sie bitte der Cookie-Nutzung zu. Ich stimme zu.