Liebe Clara.
Im September sieht man was 13 für eine Glückszahl ist u. wie ungerecht sie verläumdet wird! Denn es müßen doch ganz besondere Sterne geleuchtet haben – Anno 19 – u. was nützen Andern die schönsten Monate (z. B. Mai) u. die heiligsten Zahlen (z. B. 7) – es kommt nichts Gescheidt’s heraus!
|3| Möchten wir Alle den lieben 13ten noch recht oft u. fröhlich verleben, den günstigen Sternen dankbar, Du, für so vieles Schöne u. Gute, wir – daß sie Dich uns gebracht.
Mit m. Besuch macht es sich ja vortrefflich. Der Herzog ist so schwer ohrenleidend, daß er durchaus keine Musik hören darf. So wird er denn nicht beim Fest gegenwärtig |2| sein, ich ihn aber auf Schloß Altenburg besuchen müßen. So werde ich also grade zu rechter Zeit bei Euch eintreffen u. auch Frl. Eugenie noch – etwas später als die Andern – beim Frühstück eintreten sehen. Heimlich fürchte ich freilich daß so bald nach Eurer eignen Ankunft ein Besuch eigentlich zu früh kommt! Montag d. 16ten denke ich nach Wien zu fahren. Heute Abend geh ich nach Gmunden – auch Joachim kommt Morgen dort hin. Fellingers sind neulich nach Aussee gegangen für einige Zeit.
|4| Das Wetter ist fortdauernd fabelhaft schön. Das war namentlich für Leute mit kurzen Ferien angenehm. Wendt, der Gestern abreiste, hat es noch nie so gut gehabt. (Dagegen macht der arme Koning eine traurige Reise nach England! Du wirst, wie ich der armen Leute recht wehmütig denken.[)]
Nun aber lies anderswo weiter, der Tage wohl lauter Geschriebenes!?
Alle von Herzen grüßend
Dein Johannes.
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