Liebe Clara.
Das ist ja ganz vortrefflich, ich danke bestens u. freue mich auf die Tage wie ein Maikäfer d. h. ganz unglaublich, denn ich habe keine Ahnung wie so Einer sich freuen kann. Ich denke am 9. Früh anzukommen u. natürlich, wenn’s geht, zu Dir; ich hätte sehr ungern ein Hotel gesucht! Mühlfeld hat am 9ten Concert u. kommt am 10ten Nachmittags; Du |3| könntest also noch vor dem Abendbrod versuchen, wie Dir ein oder das andre Stückchen schmeckt!
Nun habe ich für uns Beide noch je eine kleine Unannehmlichkeit zu melden! Dir wird Mühlfeld seine Stimmgabel schicken, wonach der Flügel gestimmt werden muß, zu dem er spielen soll! Er kann mit der Clarinette nur sehr wenig nachgeben. Im Fall Dein Flügel sehr differirt u. Du <das> ihn nicht dran wenden willst, opfert |2| sich vielleicht Marie u. läßt ihren Flügel – oder ihr Pianino nach der Mühlfeld’schen Gabel stimmen?! Mir aber ist nicht recht, daß ich die Sonaten schicken soll (ich thue es aber nächster Tage.) Ich meine, für ein paar Stündchen halten sie wohl vor, fürchte aber, jetzt wirst Du fertig mit ihnen u. allem Vergnügen sein, wenn wir am 10ten anfangen wollen!
Ich höre undeutlich von einem Stockhausen-Concert oder gar Jubiläum? Könntest Du mir wohl kurz mit einer Karte sagen, was u. namentlich wann das ist? Es geht ihm aber wieder gut?
Herzlich grüßend Dein Johannes
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