Juni 79
Liebe Clara,
Ich habe immer sehr ungern über Woldemar hinweg, Rudorff als Correktor vorgeschlagen. Einem Andern zu Liebe möchte ich’s gewiß nicht. Es ist doch keiner den ein Antheil an der Sache so ernstlich beglücken würde wie ihn u. der schließlich auch so gewißes Recht daran hat!
Zudem wißen wir ja von W. daß er correkt schreibt u. seine eignen Sachen sehr gut corrigirt hat – Von Volkland |3| wißen wir doch wohl Beide nichts i d Beziehung als was er Dir etwa gesagt hat. Also schicke doch jedenfalls die Novelleten an W. u. laße meinen Zettel für R. (als an ihn bestimmt) dazu abschreiben.
Vorher aber kannst Du <noch> auf S. 29, Takt 2, letzte Note in die rechte Hand ein c statt d machen [Notenbeispiel] c (steht d)
Bitte doch W. (oder falls Du durchaus wolltest: Volkland) <Fe> wenn er noch Fehler oder Fragliches finden sollte, es mir durch einen Brief mitzutheilen weil ich noch ein Ex. der Correktur hier habe!
|2| Die Frage wegen der Nummern geht auch Dich an. Ich weiß eben nicht, ob man sich vielleicht gar nicht um das Versehen bekümmern sollte u. einfach die Nummern von Schumann (die freilich keine Ordnung u. keinen rechten Sinn haben) stehen laßen soll.
Daß meine 2 Noten-Sendungen noch nicht in Ddf. waren verstehe ich nicht! Hoffentlich sind sie noch gekommen ehe Du abgereist bist.
NB. Mein Requiem paßt aber dies mal doch nicht in Bonn! Wäre auch recht riskirt nach den Sommer-Ferien.
|4| Jedenfalls freue ich mich sehr auf das Bonner Fest – wie auf Alles was mich mit Dir zusammen führt – u. noch besonders.
Ein paar Tage vor- u. nachher muß ich aber in Fr. bleiben dürfen!
Marie ist doch hoffentlich zu Vernunft u. zum Chirurgen gekommen!
Grüße beide Fräuleins herzlichst
von Deinem
Johannes.
|