23.01.2024

Briefe



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ID: 22681
Geschrieben am: Donnerstag 25.01.1877
 

Jan. 77
Liebste Clara
Nur mit einem Wort: daß ich eben wieder in Ddf abgelehnt habe. Einstweilen unter uns, da ich doch die Antwort abwarten muß.
In Breslau war es sehr schön. Die Einleitung zum Finale so wie ich will d. h. anders als <ich> in Leipzig; leider laße ich gar solche Hauptsachen immer so hingehen.
In Leipzig war’s aber doch am schönsten – das macht nicht etwa m. schöne Wirthin, sondern vor Allem daß Du da warst!
Ueberlegts doch ernsthaft mit L. Wenn Du hinzögest |3| ginge ich doch wohl auch andere Winter – ganz entschieden hin!
Es sind doch viel, gar viel prächtige Leute da, Musik in Auswahl, des man das Meiste gern entbehren kann.
NB: Die Serenade von Röntgen war ganz allerliebst, wirklich erfreuend. Von einer reizenden Frische, sinnig u. innig. Ich habe noch nichts so Gutes von ihm gehört. Dazu der ganze |2| ehrliche und warme junge Mensch, das kann Einem doch Freude machen.
Aber ich bin die Nacht durchgefahren u. habe u. A. schon an Bitter8 geschrieben!
Grüße die Kinder schönstens u. sprecht beim Frühstück fleißig von Leipzig!
Herzlichst Dein
Johannes.

  Absender: Brahms, Johannes (246)
  Absendeort: Wien
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Empfangsort: Berlin
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 3
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Johannes Brahms und seinen Eltern / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-014-8
1349ff.

  Standort/Quelle:*) D-B, s: Mus.Nachl. Schumann, K. 7,154
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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