23.01.2024

Briefe



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ID: 22422
Geschrieben am: Donnerstag 20.07.1854
 

Verehrte Frau,
Ich kann nicht unterlassen Ihnen in einigen Zeilen zu schreiben, wie sehr erfreut u. wie tief bewegt ich bin über die wundervolle Nachricht welche Sie diesen Morgen empfingen.
Habe ich denn nicht immer Recht gehabt, wenn ich Ihnen sagte, Ihr theurer Mann denke wohl an Sie, eine unbestimmte Scheu werde ihn aber abhalten |2| Ihren Namen auszusprechen.
Wie oft schämte ich mich, Sie trösten zu wollen mit einer Ahnung, u. jetzt hat sie sich so herrlich erfüllt.
Die Blumen sollen nicht Grüße bringen, sondern die Verheißung eines nahen Wiedersehens.
Ich will aufhören, damit ich Ihnen nicht den Kopf zu heiß mache durch meine Ahnungen von baldigem, baldigem Wiedersehn.
Darf ich Sie bitten, Joachim u. alle dortigen Freunde recht sehr zu grüßen?
Es gehört sehr viel Liebe dazu, um nicht neidisch zu werden auf ihr Glück, Sie |3| grade jetzt zu sehen.
Grimm fügt seine heißesten Wünsche für Ihr u. Ihres theuren Gatten Wohl den meinen bei.
Ihr
treu ergebener
Johs Brahms
Ddf. d. 20ten Juli 54.

  Absender: Brahms, Johannes (246)
  Absendeort: Düsseldorf
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Empfangsort: Berlin
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 3
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Johannes Brahms und seinen Eltern / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-014-8
181f.

  Standort/Quelle:*) D-B: Mus. Nachl. K. Schumann 7,2
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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