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ID:
22418

Geschrieben am:
Sonntag 19.08.1888

Berlin, den 18. Juni 1888.

Hochgeehrte Frau Professor!

Verzeihen Sie, daß ich Ihr Schreiben vom 10. Februar erst heute beantworte. Ich hatte immer gehofft, einmal wieder nach Frankfurt zu kommen und dort alles weitere mündlich mit Ihnen zu besprechen. Da sich diese Hoffnung aber noch immer nicht realisiren will, so halte ich es doch für besser, nicht länger darauf zu warten. In der Sache selbst bedauere ich aufrichtig die eingetretenen Mißverständnisse. Als ich am 7. Februar in Frankfurt die Erklärung aufsetzte, in der Sie jetzt einiges „befremdet“, weil es mit meinem früheren Briefe nicht im Einklang zu stehen schien, lag dieser Brief nicht vor. Sie werden Sich aber gütigst erinnern, daß ich ausdrücklich nach dem Briefe gefragt habe, um denselben bei der Erklärung zu benutzen, daß Sie ihn aber damals nicht gleich auffinden konnten.

Um nun ähnlichen Vorkommnissen vorzubeugen, gestatte ich mir, den Entwurf meiner Erklärung vom 7. Februar zurückzuziehen und an Sie die ganz ergebenste Bitte zu richten, nunmehr Selbst unter Mitwirkung Ihres juristischen Beiraths eine Erklärung abzufassen und mir diese unter Beifügung einer Abschrift meines vor-|2|angehenden Briefes zu übersenden. Ich werde mir dann erlauben, Ihnen alsbald darauf weitere Mittheilung zu machen.

Noch rascher würde es vielleicht zum Ziele führen, wenn Sie Ihren juristischen Beirath mit den nöthigen Vollmachten versehen Anfangs Juli nach Berlin entsenden wollten, damit die Verhandlungen hier weiter geführt werden könnten.

Welchen dieser beiden Wege Sie einschlagen wollen, stelle ich Ihnen ganz ergebenst anheim.

In vorzüglicher Hochachtung

Ihr

ganz ergebenster

gez. Althoff

Frau Professor Schumann

Frankfurt a/M.

Myliusstr. 32.

Absender:
Althoff, Friedrich (23)

Absendeort:
Berlin

Empfänger:

Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Empfangsort:
Frankfurt am Main

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 18
Briefwechsel Clara Schumanns mit Korrespondenten in Berlin 1856 bis 1896 / Editionsleitung: Thomas Synofzik, Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Eva Katharina Klein und Thomas Synofzik / Köln: Verlag Dohr / Erschienen: 2015
ISBN: 978-3-86846-055-1
Seite: 135f.

Standort/Quelle:^*)
Duplikat/Abschrift: D-Bga: I. HA Rep. 76 Kultusministerium, Vd Sekt. 31 Nr. 25, Bd. 4, Angelegenheiten der musikalischen Abtheilung der königlichen Bibliothek zu Berlin, 1878–1905, Nr. 82;

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	22418
Geschrieben am:	Sonntag 19.08.1888	Berlin, den 18. Juni 1888. Hochgeehrte Frau Professor! Verzeihen Sie, daß ich Ihr Schreiben vom 10. Februar erst heute beantworte. Ich hatte immer gehofft, einmal wieder nach Frankfurt zu kommen und dort alles weitere mündlich mit Ihnen zu besprechen. Da sich diese Hoffnung aber noch immer nicht realisiren will, so halte ich es doch für besser, nicht länger darauf zu warten. In der Sache selbst bedauere ich aufrichtig die eingetretenen Mißverständnisse. Als ich am 7. Februar in Frankfurt die Erklärung aufsetzte, in der Sie jetzt einiges „befremdet“, weil es mit meinem früheren Briefe nicht im Einklang zu stehen schien, lag dieser Brief nicht vor. Sie werden Sich aber gütigst erinnern, daß ich ausdrücklich nach dem Briefe gefragt habe, um denselben bei der Erklärung zu benutzen, daß Sie ihn aber damals nicht gleich auffinden konnten. Um nun ähnlichen Vorkommnissen vorzubeugen, gestatte ich mir, den Entwurf meiner Erklärung vom 7. Februar zurückzuziehen und an Sie die ganz ergebenste Bitte zu richten, nunmehr Selbst unter Mitwirkung Ihres juristischen Beiraths eine Erklärung abzufassen und mir diese unter Beifügung einer Abschrift meines vor-\|2\|angehenden Briefes zu übersenden. Ich werde mir dann erlauben, Ihnen alsbald darauf weitere Mittheilung zu machen. Noch rascher würde es vielleicht zum Ziele führen, wenn Sie Ihren juristischen Beirath mit den nöthigen Vollmachten versehen Anfangs Juli nach Berlin entsenden wollten, damit die Verhandlungen hier weiter geführt werden könnten. Welchen dieser beiden Wege Sie einschlagen wollen, stelle ich Ihnen ganz ergebenst anheim. In vorzüglicher Hochachtung Ihr ganz ergebenster gez. Althoff An Frau Professor Schumann in Frankfurt a/M. Myliusstr. 32.
Absender:	Althoff, Friedrich (23)
Absendeort:	Berlin
Empfänger:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Empfangsort:	Frankfurt am Main
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 18 Briefwechsel Clara Schumanns mit Korrespondenten in Berlin 1856 bis 1896 / Editionsleitung: Thomas Synofzik, Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Eva Katharina Klein und Thomas Synofzik / Köln: Verlag Dohr / Erschienen: 2015 ISBN: 978-3-86846-055-1 Seite: 135f.

Standort/Quelle:^*)	Duplikat/Abschrift: D-Bga: I. HA Rep. 76 Kultusministerium, Vd Sekt. 31 Nr. 25, Bd. 4, Angelegenheiten der musikalischen Abtheilung der königlichen Bibliothek zu Berlin, 1878–1905, Nr. 82;
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla