Briefe

Neue Suche

zurück zur Ergebnisliste

Rückwärts

Vorwärts

Fehler melden

ID:
22005

Geschrieben am:
Montag 29.03.1858

Berlin d. 29 März 58.

Liebste Mila,

nur wenige Worte heute, da ich eben nach Hannover will. Du sollst aber nicht länger warten und glauben ich denke nicht Deiner! hierbei die Schrifften des Geliebten und Briefe. Manches werdet Ihr nicht lesen können und auch manches besonders Bezügliche nicht verstehen, aber das herrliche Gemüth leuchtet doch überall heraus, und Ihr sehet, daß sein Geist durchaus nicht gänzlich gestört war. Ich wollte erst meine Briefe mitschicken, damit Ihr |2| die Seinigen besser verstündet, doch schien es mir so curios.

Elisens Brief empfing ich so eben – danke ihr herzlich!

Hier ist Alles wohl, auch ich, aber im Gemüth sieht es traurig genug aus. Nächste Woche, wenn ich zurück bin, schreibe ich Dir mehr und besser, heute habe ich noch furchtbar zu thuen.

1 000 Grüße Euch Allen!

Deine Clara.

Willst Du Anliegendes an Bärmann senden, bitte! –

|4| Fräulein

Emilie List.

München

Amalienstraße

Nro 89, 1ter Stock.

Hierbei

ein Paquet

sig. M. E. L.

Franco.

Absender:
Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Absendeort:
Berlin

Empfänger:

List, Emilie (962)

Empfangsort:
München

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 8
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-019-3
Seite: 357ff.

Standort/Quelle:^*)
Slg. Cornides; Abschr. (gek.) in Copien-Mappe Marie Sch.

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	22005
Geschrieben am:	Montag 29.03.1858	Berlin d. 29 März 58. Liebste Mila, nur wenige Worte heute, da ich eben nach Hannover will. Du sollst aber nicht länger warten und glauben ich denke nicht Deiner! hierbei die Schrifften des Geliebten und Briefe. Manches werdet Ihr nicht lesen können und auch manches besonders Bezügliche nicht verstehen, aber das herrliche Gemüth leuchtet doch überall heraus, und Ihr sehet, daß sein Geist durchaus nicht gänzlich gestört war. Ich wollte erst meine Briefe mitschicken, damit Ihr \|2\| die Seinigen besser verstündet, doch schien es mir so curios. Elisens Brief empfing ich so eben – danke ihr herzlich! Hier ist Alles wohl, auch ich, aber im Gemüth sieht es traurig genug aus. Nächste Woche, wenn ich zurück bin, schreibe ich Dir mehr und besser, heute habe ich noch furchtbar zu thuen. 1 000 Grüße Euch Allen! Deine Clara. Willst Du Anliegendes an Bärmann senden, bitte! – \|4\| Fräulein Emilie List. München Amalienstraße Nro 89, 1ter Stock. Hierbei ein Paquet sig. M. E. L. Franco.
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Berlin
Empfänger:	List, Emilie (962)
Empfangsort:	München
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 8 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022 ISBN: 978-3-86846-019-3 Seite: 357ff.

Standort/Quelle:^*)	Slg. Cornides; Abschr. (gek.) in Copien-Mappe Marie Sch.
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla