Briefe

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ID:
21064

Geschrieben am:
Donnerstag 05.04.1860

Liebe Frau Hübner,

Sie werden aus meinem Briefe ersehen haben, daß ich meine Anwesenheit in Dresden nicht verschieben kann, jedoch ist es mit einem Concerte noch fraglich, ich habe durchaus kein Zutrauen dazu, das Wetter ist zu schön! – Ich kann Ihnen nicht sagen, wie leid es mir thut Sie nicht in Dresden zu treffen! soll ich denn so unbescheiden sein die Zimmer bei Ihnen anzunehmen? und doch thäte ich es mit vielem Danke, jedoch unter der Bedingung, daß sonst in Ihrem Hause keine Rücksicht auf mich genommen wird. Ich esse zu Mittag bei den Eltern, bin wohl auch einige Male bei Emma, bedürfte also nur des Frühstück’s. Bitte, versprechen Sie mir, daß Sie für nichts weiter sorgen? Indem ich Ihr gütiges Anerbieten annehme, setze ich voraus, daß überhaupt Jemand von Ihren Leuten jedenfalls im Logie geblieben wäre – geschähe es meinetwegen, das könnte ich nicht annehmen; bitte, verehrte Freundin, seyen Sie offen gegen mich.

Grüßen Sie Ihren lieben Mann und Fanny herzlich!

Wie leid ist mir’s Sie nicht zu sehen!

In Erwartung einer freundlichen Antwort

herzlichst

Ihre

ergeb

Clara Schumann.

Wien d. 5ten April.

Frau

Professorin

Pauline Hübner.

Halbe Gasse

Nro 3.

D. Güte.

Absender:
Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Absendeort:
Wien

Empfänger:

Hübner, Pauline (748)

Empfangsort:

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 6
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Eduard Bendemann, Julius Hübner, Johann Peter Lyser und anderen Dresdner Künstlern / Editionsleitung: Thomas Synofzik, Michael Heinemann / Herausgeber: Renate Brunner, Michael Heinemann, Irmgard Knechtges-Obrecht, Klaus Martin Kopitz und Annegret Rosenmüller / Köln: Verlag Dohr / Erschienen: 2014
ISBN: 978-3-86846-017-9
Seite: 564f.

Standort/Quelle:^*)
D-Zsch, s: 11704-A2

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	21064
Geschrieben am:	Donnerstag 05.04.1860	Liebe Frau Hübner, Sie werden aus meinem Briefe ersehen haben, daß ich meine Anwesenheit in Dresden nicht verschieben kann, jedoch ist es mit einem Concerte noch fraglich, ich habe durchaus kein Zutrauen dazu, das Wetter ist zu schön! – Ich kann Ihnen nicht sagen, wie leid es mir thut Sie nicht in Dresden zu treffen! soll ich denn so unbescheiden sein die Zimmer bei Ihnen anzunehmen? und doch thäte ich es mit vielem Danke, jedoch unter der Bedingung, daß sonst in Ihrem Hause keine Rücksicht auf mich genommen wird. Ich esse zu Mittag bei den Eltern, bin wohl auch einige Male bei Emma, bedürfte also nur des Frühstück’s. Bitte, versprechen Sie mir, daß Sie für nichts weiter sorgen? Indem ich Ihr gütiges Anerbieten annehme, setze ich voraus, daß überhaupt Jemand von Ihren Leuten jedenfalls im Logie geblieben wäre – geschähe es meinetwegen, das könnte ich nicht annehmen; bitte, verehrte Freundin, seyen Sie offen gegen mich. Grüßen Sie Ihren lieben Mann und Fanny herzlich! Wie leid ist mir’s Sie nicht zu sehen! In Erwartung einer freundlichen Antwort herzlichst Ihre ergeb Clara Schumann. Wien d. 5ten April. Frau Professorin Pauline Hübner. Halbe Gasse Nro 3. D. Güte.
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Wien
Empfänger:	Hübner, Pauline (748)
Empfangsort:
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 6 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Eduard Bendemann, Julius Hübner, Johann Peter Lyser und anderen Dresdner Künstlern / Editionsleitung: Thomas Synofzik, Michael Heinemann / Herausgeber: Renate Brunner, Michael Heinemann, Irmgard Knechtges-Obrecht, Klaus Martin Kopitz und Annegret Rosenmüller / Köln: Verlag Dohr / Erschienen: 2014 ISBN: 978-3-86846-017-9 Seite: 564f.

Standort/Quelle:^*)	D-Zsch, s: 11704-A2
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla