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ID:
21000

Geschrieben am:
Mittwoch 10.10.1894

Frankfurt a/M. 10. 10. 94.

Liebe Frau Fellinger,

Sie sehen, ich kann noch nicht selbst schreiben, mochte aber doch nicht länger säumen, Ihnen meinen herzlichsten Dank für Ihren lieben Geburtstagbrief zu sagen; derselbe gilt auch mit für Ihren lieben Mann, der, trotz seiner vielen |2| Geschäfte meiner so freundlich gedachte! – Durch die Fillunger erfuhr ich, daß es Ihnen jetzt wohl geht. Mit vielem Interesse und wahrhaftem Bedauern habe ich Alles gelesen, was Sie mir über Ihre Erlebnisse5 schrieben, u. bewundere nur, wie Sie mit Ihrer |3| zarten Gesundheit das Alles so durchmachen.

Ich plauderte gern etwas mit Ihnen, habe aber so viele Geburtstagsschulden noch, daß ich mich auf das Wenigste beschränken muß, um so mehr, als ich eines anderen Armes dazu bedarf; der Meinige will mir noch |4| nicht wieder gehorchen u. es wird noch einige Wochen dauern, bis ich ihn wieder frei gebrauchen kann. – Das Härteste ist nur, daß ich nicht spielen kann.

Leben Sie wohl mit Ihrem lieben Manne. Mögen Sie einen guten Winter haben! das wünscht von Herzen Ihre getreue

Clara Schumann.

An Brahms einen schönen Gruß, – wohl zum Sonntag?

Absender:
Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Absendeort:
Frankfurt am Main

Empfänger:

Fellinger, Maria (443)

Empfangsort:

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 4
Briefwechsel Clara Schumanns mit Maria und Richard Fellinger, Anna Franz geb. Wittgenstein, Max Kalbeck und anderen Korrespondenten in Österreich / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Anselm Eber und Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2020
ISBN: 978-3-86846-015-5
Seite: 311f.

Standort/Quelle:^*)
D-Zsch, s: 11801-A2

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	21000
Geschrieben am:	Mittwoch 10.10.1894	Frankfurt a/M. 10. 10. 94. Liebe Frau Fellinger, Sie sehen, ich kann noch nicht selbst schreiben, mochte aber doch nicht länger säumen, Ihnen meinen herzlichsten Dank für Ihren lieben Geburtstagbrief zu sagen; derselbe gilt auch mit für Ihren lieben Mann, der, trotz seiner vielen \|2\| Geschäfte meiner so freundlich gedachte! – Durch die Fillunger erfuhr ich, daß es Ihnen jetzt wohl geht. Mit vielem Interesse und wahrhaftem Bedauern habe ich Alles gelesen, was Sie mir über Ihre Erlebnisse5 schrieben, u. bewundere nur, wie Sie mit Ihrer \|3\| zarten Gesundheit das Alles so durchmachen. Ich plauderte gern etwas mit Ihnen, habe aber so viele Geburtstagsschulden noch, daß ich mich auf das Wenigste beschränken muß, um so mehr, als ich eines anderen Armes dazu bedarf; der Meinige will mir noch \|4\| nicht wieder gehorchen u. es wird noch einige Wochen dauern, bis ich ihn wieder frei gebrauchen kann. – Das Härteste ist nur, daß ich nicht spielen kann. Leben Sie wohl mit Ihrem lieben Manne. Mögen Sie einen guten Winter haben! das wünscht von Herzen Ihre getreue Clara Schumann. An Brahms einen schönen Gruß, – wohl zum Sonntag?
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Frankfurt am Main
Empfänger:	Fellinger, Maria (443)
Empfangsort:
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 4 Briefwechsel Clara Schumanns mit Maria und Richard Fellinger, Anna Franz geb. Wittgenstein, Max Kalbeck und anderen Korrespondenten in Österreich / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Anselm Eber und Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2020 ISBN: 978-3-86846-015-5 Seite: 311f.

Standort/Quelle:^*)	D-Zsch, s: 11801-A2
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla