Hochverehrte, theure Frau Schumann!
Hierbei sende ich Ihnen die Correkturen, bestehend in: Quartett op 47, Allegro mit Horn u. Stücke im Volkston – zurück. Wenn Sie wüssten mit welch’ großem Vergnügen ich diese Correkturen, in dem Gedanken Ihnen ein bischen helfen zu können, ausführe, dann würden Sie höchst schleunig weitere Pakete schicken. Also bitte! –
Sie schreiben mir, dass Sie gewisse Eigenthümlichkeiten in Schumann’s Schreibweise erhalten sehen möchten; ich bin natürlich weit entfernt, |2| daran etwas verletzen zu wollen. Aber den Fall, den Sie anführen, der Bogen über der […] (bei Triolengruppen) ist in allen Liederheften die ┌ich┐ durchgesehen dahin entschieden, dass der Bogen fortfalle, mit Aus¬nahme des letzten, bei dem Sie mir die Bemerkung machten. Ich glaube sogar nicht zu irren, dass bei derselben Sendung Fälle vorgekommen sind, wo ein Bogen ┌über […]┐ von vornherein fehlte. Mich leitet hauptsächlich der Gesichtspunkt beim corrigiren, dass bei einer Gesammtausgabe alle derartigen Bezeichnungen gleichlautend sein sollten. Und nur deshalb streiche ich Alles an, was dem widersprechend ist. Für Sie, liebe Frau Schumann, soll das in |3| keiner Weise bindend sein; Sie ┌haben┐ das Recht u. sogar die Verpflichtung, zu ändern was Sie für gut finden, u. ich bin herzlich gern der erste, der sich Ihnen fügt.
In beifolgender Sendung habe ich außer einigen <> falschen Noten u. dgl. wieder verschiedene<n> Schreibarten gefunden, es heißt z. B. beim Quartett – „für Pianoforte, Violine, Viola und Violoncell“ als Kopf; gleich daneben, bei den betreffenden Systemen aber: Violino, Violoncello. Das muss überstimend [sic] sein. ┌Etwaige Aenderungen müssen auch in den Stimmen besorgt werden. ┐ – Sehen Sie <>. die Sachen durch, ich habe Alles angestrichen, – u. entscheiden Sie gefälligst.
Jetzt giebt es viel zu thun, weshalb ich eilig schließen muss. Herzliche Grüße Ihnen Allen von „Gattin meiniges“ u. mir.
Ihr Sie hochverehrender
Alfred Volkland
Basel, d. 5. 10. 83.
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