23.01.2024

Briefe



Rückwärts
	
ID: 19280
Geschrieben am: Freitag 09.12.1870
 

D. 9 Dec. 1870 Berlin.
Liebe Frau Schuman
Eine große Freude ist es mir in dieser ernsten Zeit Sie zu sehen und bitte ich Dienstag um 5 Uhr im Hauskleide mit Ihren Töchtern. Ich kann Ihnen nicht sagen wie ich die beiden Mal wo ich Sie jetzt |2| spielen sah, hörte und fühlte mein Herz im innersten bewegt wurde. Sie müssen es je gewohnt sein bewundert zu werden, aber ich kann es doch nicht lassen es Ihnen mal wieder auszusprechen wie mächtig mich diese Einfachheit in der vollendetsten Ausführung, dieser edle Geschmack in jedem einzelnen Ton den Sie |3| berühren, packt. Es ist für mich der vollendete reine Genuß, und ich muß Ihnen danken für das was Sie Ihren Mitmenschen schenken wenn Sie sich an Ihr Instrument setzen und dann alles verständlich u harmonisch ist, bis zu dem einfachen Scheitel Ihres Haares.
Lassen Sie sich immer von mir die Hand |4| küssen, was Sie neulich nicht leiden wollten, es thut mir gut und schadet Ihnen nichts. Gott erhalte Sie in Ihrer Kunst, ich meine Sie sind ein Gottessegen für alle Menschen die es wahr u treu damit meinen.
Ihre
Elisabeth zu Putlitz.

  Absender: Putlitz, Elisabeth zu (1213)
  Absendeort: Berlin
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Empfangsort: Berlin
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 26
Robert und Clara Schumann im Briefwechsel mit Korrespondenten in Süddeutschland / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka, Thomas Synofzik, Eva Katharina Klein und Michael Beiche / Verlag Christoph Dohr Köln / Erschienen: 2024
ISBN: 978-3-86846-051-3
731

  Standort/Quelle:*) D-B, s: Mus. Nachl. K. Schumann 3,41
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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