Briefe

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	ID:
	17711
	 
	
	
	 Geschrieben am: 	
	Samstag 06.01.1838 

	
  
	
			
				 Wien im Winter 38.

Januar.

Wiederholtes Unwohlseyn und sonstige fatale Störungen sind Schuld, geliebte Clara, daß ich nicht schon lange bei Ihnen war, aber nichts hat mich verhindert, mit Begeisterung und Liebe an Sie zu denken. Wie ich mich freue, Sie morgen zu hören, kann ich kaum aussprechen; sagen Sie Ihrem Vater den herzlichsten Dank für seine freundliche Einladung, und besonders dafür, daß er mir erlaubt bei Ihnen zu seyn, was um vieles mein Vergnügen erhöht, weil ich Ihnen dann unmittelbar sagen kann, wie dankbar und <E> entzückt ich bin. Wollen Sie mir morgen einen gar schönen Tag bereiten, so kommen Sie mit Ihrem Herrn Vater nach dem Conzert zum Speisen zu uns. Ich würde es nicht wagen, Ihnen diesen Vorschlag zu machen, wenn Sie bei mir nicht ganz ungenirt wären, und völlig |2| bequem im Schlafrock kommen, und auf dem Sopha sitzen könnten. Wenn Sie sich einbilden könnten bei mir zu Hause zu seyn, so würde mich das sehr glücklich machen. Um es Ihnen bequemer zu machen würden wir auch sehr gern um 3 Uhr essen. Lassen Sie mir eine freundliche Antwort sagen, und denken Sie einmal an mich

Ihre

Julie Rettich
				
				
	
	
		
	

			 
		
	Absender: 
			 Rettich, Julie (1253)	
		
	

		   	Absendeort: 
	 Wien
	

			 
		Empfänger: 
	
			 Wieck, Clara, verh. Schumann, Clara (3152)	
	
	

			 
		
	Empfangsort: 
	 Wien

	

		 
		Schumann-Briefedition: 
		Serie: II / Band: 27
Robert und Clara Schumann im Briefwechsel  mit Korrespondenten in Österreich,  Ungarn und Böhmen / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Michael Heinemann, Anselm Eber, Jelena Josic, Carlos Lozano Fernandez und Thomas Synofzik / Verlag Christoph Dohr Köln / Erschienen: 2023
ISBN: 978-3-86846-052-0
Seite:  1144f. 

	
	
	 
	Standort/Quelle:^*)
	 D-Dl, s: Mus.Schu.235
	
	
	 
	
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	17711
Geschrieben am:	Samstag 06.01.1838	Wien im Winter 38. Januar. Wiederholtes Unwohlseyn und sonstige fatale Störungen sind Schuld, geliebte Clara, daß ich nicht schon lange bei Ihnen war, aber nichts hat mich verhindert, mit Begeisterung und Liebe an Sie zu denken. Wie ich mich freue, Sie morgen zu hören, kann ich kaum aussprechen; sagen Sie Ihrem Vater den herzlichsten Dank für seine freundliche Einladung, und besonders dafür, daß er mir erlaubt bei Ihnen zu seyn, was um vieles mein Vergnügen erhöht, weil ich Ihnen dann unmittelbar sagen kann, wie dankbar und <E> entzückt ich bin. Wollen Sie mir morgen einen gar schönen Tag bereiten, so kommen Sie mit Ihrem Herrn Vater nach dem Conzert zum Speisen zu uns. Ich würde es nicht wagen, Ihnen diesen Vorschlag zu machen, wenn Sie bei mir nicht ganz ungenirt wären, und völlig \|2\| bequem im Schlafrock kommen, und auf dem Sopha sitzen könnten. Wenn Sie sich einbilden könnten bei mir zu Hause zu seyn, so würde mich das sehr glücklich machen. Um es Ihnen bequemer zu machen würden wir auch sehr gern um 3 Uhr essen. Lassen Sie mir eine freundliche Antwort sagen, und denken Sie einmal an mich Ihre Julie Rettich
Absender:	Rettich, Julie (1253)
Absendeort:	Wien
Empfänger:	Wieck, Clara, verh. Schumann, Clara (3152)
Empfangsort:	Wien
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 27 Robert und Clara Schumann im Briefwechsel mit Korrespondenten in Österreich, Ungarn und Böhmen / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Michael Heinemann, Anselm Eber, Jelena Josic, Carlos Lozano Fernandez und Thomas Synofzik / Verlag Christoph Dohr Köln / Erschienen: 2023 ISBN: 978-3-86846-052-0 Seite: 1144f.

Standort/Quelle:^*)	D-Dl, s: Mus.Schu.235
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla