23.01.2024

Briefe



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ID: 17269
Geschrieben am: Freitag 03.08.1855
 

Meran, am 3ten Aug.

Liebe Frau Schumann.

Einen besonderen Gruß muß ich Ihnen doch schreiben und Ihnen sagen, wie sehr ich mich freue, Sie nach allem Schönen, das ich gesehen, wieder zu begrüßen, was wohl in 14 Tagen sein wird, denn ich werde von hier über den Boden-See in die Rhein-Gegend reisen. Ich habe etwa sechs Tyroler Thäler durchwandert, auch die wunderbaren Gletscher bestiegen, die das Etsch-Thal vom Oetz-Thal trennen, kurz ich werde manches vor oder nach der Abend-Musik Ihnen erzählen können, wie ich denn oft auch hier dachte, wäre doch Frau Schumann und unser lieber Freund zu freudigem Mitgenuß in Tyrol! Wie mag’s denn Ihnen gegangen sein, und wie befindet sich der geliebte Meister in Endenich? Mich verlangt es doppelt aus der Einsamkeit in die Nähe Mitempfindender, wenn sich Sorge dazu mengt. Nun, bald sehe ich Sie; ich hoffe die letzte Zeit meiner Reise noch recht frisch zu durchleben, um Ihnen so willkommener entgegen zu gehen und zu kommen.
Herzlichen Gruß Ihrem ganzen Hause! Der Ihrige
Joseph Joachim

Frau Klara Schumann, als P. S. zu dem was Johannes vielleicht von mir erzählt.

  Absender: Joachim, Joseph (773)
  Absendeort:
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 2
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Joseph Joachim und seiner Familie / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz / Dohr / Erschienen: 2019
ISBN: 978-3-86846-013-1
222f.

  Standort/Quelle:*) D-DÜhh: 55.1998, Nr. 22
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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