Briefe

Rückwärts

ID:
17268

Geschrieben am:
Mittwoch 27.06.1855

Verehrte Freundin

Morgen reise ich Abends, also daß ich zeitig Freitag Morgens bei Ihnen eintreffe; bis dahin wird auch das Beethovensche Concert aus Hannover in Detmold sein, von wo aus ich es hinschicken ließ, denn hier war nur ein einzig Exemplar aufzutreiben. Außerdem bringe ich die Phantasie von R. S., sowie die Dmol Sonate, Bach’sche u. s. w. Fräulein Bertha wird mir ein Kleid für Sie mitgeben – vielleicht treffen auch noch Ihre nähern Wünsche brieflich ein. Wenn mich nicht der Gedanke beunruhigte, daß der arme Johannes nun allein bleibt während ich eine Freude genieße, deren er gewiß würdiger wäre als ich, wie er sich sie gewiß heimlich wünscht ohne davon zu sprechen, so sähe ich mit Vergnügen der angenehmen Fahrt entgegen! Ich will aber immer <> an unser Musiciren denken, damit der Gedanke nicht aufkömmt auf der Reise, und auch daran daß ich Sie ja nun bald zu unserm Freund zurückführe!

Herzlich und verehrend

der Ihrige

Joseph J.

Mittwoch früh.

Absender:
Joachim, Joseph (773)

Absendeort:

Empfänger:

Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Empfangsort:

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 2
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Joseph Joachim und seiner Familie / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz / Dohr / Erschienen: 2019
ISBN: 978-3-86846-013-1
Seite: 219f.

Standort/Quelle:^*)
D-DÜhh: 55.1998, Nr. 21

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	17268
Geschrieben am:	Mittwoch 27.06.1855	Verehrte Freundin Morgen reise ich Abends, also daß ich zeitig Freitag Morgens bei Ihnen eintreffe; bis dahin wird auch das Beethovensche Concert aus Hannover in Detmold sein, von wo aus ich es hinschicken ließ, denn hier war nur ein einzig Exemplar aufzutreiben. Außerdem bringe ich die Phantasie von R. S., sowie die Dmol Sonate, Bach’sche u. s. w. Fräulein Bertha wird mir ein Kleid für Sie mitgeben – vielleicht treffen auch noch Ihre nähern Wünsche brieflich ein. Wenn mich nicht der Gedanke beunruhigte, daß der arme Johannes nun allein bleibt während ich eine Freude genieße, deren er gewiß würdiger wäre als ich, wie er sich sie gewiß heimlich wünscht ohne davon zu sprechen, so sähe ich mit Vergnügen der angenehmen Fahrt entgegen! Ich will aber immer <> an unser Musiciren denken, damit der Gedanke nicht aufkömmt auf der Reise, und auch daran daß ich Sie ja nun bald zu unserm Freund zurückführe! Herzlich und verehrend der Ihrige Joseph J. Mittwoch früh.
Absender:	Joachim, Joseph (773)
Absendeort:
Empfänger:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Empfangsort:
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 2 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Joseph Joachim und seiner Familie / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz / Dohr / Erschienen: 2019 ISBN: 978-3-86846-013-1 Seite: 219f.

Standort/Quelle:^*)	D-DÜhh: 55.1998, Nr. 21
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla