Briefe
ID: | 17256 | ||||
Geschrieben am: | Dienstag 05.12.1854 |
Meine Depesche hat Sie, verehrte Freundin, hoffentlich beruhigt über mein Eintreffen; ich werde am 9ten noch Abends hier abreisen. Wäre ich erst in Berlin und hälfe das Concert-Gewicht tragen! Wohnung bitte ich einstweilen nicht zu besorgen; ich habe eben an Herman Grimm darüber geschrieben. Wüßte ich doch, wie es Ihnen am Concert-Abend zu Muthe war! Ich stecke voll Zahn- und Kopf-Weh; trotzdem übe ich fleißig, um Ihnen keine Unehre zu machen. Lassen Sie uns einstweilen unsere Freude am Programm haben; das erste ist sehr schön; über das 2te schreibe ich morgen und schlage einige Aenderungen vor – heute ist nicht Zeit für mich. Nur noch so viel: wollen Sie statt der E dur Sonate von Bach lieber die 2te in Adur spielen (weil ich mich jetzt erinnere daß Sie ihr als wir bei Preußers einmal musicirten, den Vorzug gaben) so ist es mir eben so lieb. Der Fis mol Canon muß wunderschön mit Ihnen klingen. Bis auf weitere Nachricht morgen |
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Absender: | Joachim, Joseph (773) | ||||
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Empfänger: | Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179) | ||||
Empfangsort: | |||||
Schumann-Briefedition: | Serie: II / Band: 2 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Joseph Joachim und seiner Familie / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz / Dohr / Erschienen: 2019 ISBN: 978-3-86846-013-1 160f. | ||||
Standort/Quelle:*) | D-DÜhh | ||||
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla |
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