23.01.2024

Briefe



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ID: 1673
Geschrieben am: Mittwoch 23.02.1853
 

Geehrter Herr,
Wir haben in einigen Stunden einen Ausflug nach Bonn vor, weshalb ich wegen der Eile und Kürze dieser Zeilen um Entschuldigung bitte.
Sie erhalten hier, was ich an Stimmen noch vorräthig habe. Partitur, Blasinstrumente und ein Exemplar des Streichquartetts werden Sie durch Hern. Whistling erhalten. Die Stimmen möchte ich sobald wie möglich zurückhaben, da die Ballade zum heurigen Musikfest aufgeführt werden, und die Proben dazu demnächst beginnen sollen. Die Reise nach Leipzig haben wir, von vielen Gründen veranlaßt, vor der hand aufgeben müßen, daher die Rücksicht, von der ich in meinem letzten Brief schrieb, jetzt wegfällt.
Die Namen der Solosänger, die Sie mir nennen, |2| sind mir wohlbekannt und namentlich Hern. Behr’s Mitwirkung erwünscht.
Noch wollte ich Sie bitten, die Metronom-Bezeichnung genau zu vergleichen. Mein Metronom geht ganz richtig; er giebt in der Minute die Zahl der Schläge an, auf die er gestellt ist.
So lege ich denn das Werk in Ihre Hand, mit der Ueberzeugung, da es bei Ihnen gut aufgehoben. Möchte es erklingen in der Stadt, die meinen Bestrebungen immer so viel Theilnahme geschenkt.
Vielmals grüßend
Ihr
ergebener
R. Schumann.
Düsseldorf, d. 23 Febr. 1853.
|3| N S. Auf ein höchstausgezeichnetes Musikwerk mache ich Sie aufmerksam, das eben erschienen mir gestern in die Hände kam: ein „De profundis“ für vierfachen Chor von Wilsing in Berlin; es ist die höchste Satzkunst, die mir seit lange vorgekommen; und wie mir scheint von der großartigsten Wirkung.

  Absender: Schumann, Robert (1455)
  Absendeort: Düsseldorf
  Empfänger: Riccius, August Ferdinand (1262)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) NL-Au, s: Died. 90 Ef 2
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 

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