23.01.2024

Briefe



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ID: 14067
Geschrieben am: Donnerstag 04.10.1860
 

Godesberg d. 4 Octbr. 1860
Liebe Marie,
nur einen Händedruck für Ihren lieben Brief, der mir nur leider ein recht betrübender Beweis Ihres Leidens war. Sie arme schwer Geprüfte! Gott erleichtere Ihnen Ihr Geschick soviel als möglich! ach, könnte man doch helfen – was gäb ich |2| darum für Sie und die arme Leser, die jetzt wie¬der schrecklich leidet, seit 4 Wochen eine Augenentzündung hat, die ihr die wahnsinnigsten Schmerzen macht.
Bald, liebe Marie, sehe ich Sie, dann erzähle ich Ihnen Alles, was Sie wissen wollen – schreiben, kann ich es Ihnen nicht, ich bin |3| wie ein gehetztes Wild – von Einem zum Anderen, jetzt nun alle Winterpläne in’s Klare zu bringen – das ist eine <schlech> schreckliche Last, Schreiberei ganz unendlich! –
Grüßen Sie Ihre liebe treue Freundin, und seyen Sie immer versi¬chert der innigsten Theilnahme
Ihrer
Cl. Schumann.
Ich komme d. 25ten nach Dresden.
[Umschlag]
Fräulein
Marie v. Lindemann.
Dresden.
Am See Nro 23a
3ter Stock.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Godesberg
  Empfänger: Lindeman, Marie von (2605)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 22
Robert und Clara Schumann im Briefwechsel mit Korrespondenten in Dresden / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Carlos Lozano Fernandez und Renate Brunner / Dohr / Erschienen: 2021
ISBN: 978-3-86846-032-2
1229 f.

  Standort/Quelle:*) D-Dl, s: Mscr. Dresd. App. 16, Nr. 43
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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