Briefe

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	ID:
	12172
	 
	
	
	 Geschrieben am: 	
	Mittwoch 25.05.1887 

	
  
	
			
				 Frankfurt a/M d. 25 Mai 87 

32 Myliusstrasse

Geehrter Herr,

warum sollte ich nicht in Basel eben so gern wieder einmal spielen, als anderswo, was ich ja immer noch hie und da thue! Aber, ich spiele schon seit einigen Jahren in Orchesterconcerten nur ein Concert, keine Solo-Nummer, weil |2| das Concert stets meine ganze Krafft in Anspruch nimmt. Auch spiele ich nicht in öffentlichen Proben, weil dies ebenso wie ein Concert anstrengt, und ich nicht in so kurzen Zwischenräumen öffentlich spielen kann. Ferner ist mein Honorar jetzt Ein Tausend Mark, was ich auch früher schon Herrn Volkland sagte. Sind Sie mit diesen beiden Bedingungen einverstanden, so will |3| ich gern zu einem Ihrer Concerte kommen, nur möchte ich lieber im Herbst, als im Winter, weil ich das Reisen bei der Winterkälte fürchte. Im Quartett spielte ich sehr gern, aber, ich könnte es nicht vor dem Concert bestimmen, weil es von meinem Befinden nach Diesem abhinge, und da muß ich denn wohl verzichten, auch könnte ich es nicht unter 3–4 Tagen nach dem Orchester-Concert. |4| Ihrer Antwort gewärtig bin ich, geehrter Herr, mit hochachtungsvollem Gruße 

Ihre 

ergebene 

Clara Schumann.


				
				
	
	
		
	

			 
		
	Absender: 
			 Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)	
		
	

		   	Absendeort: 
	 Frankfurt am Main
	

			 
		Empfänger: 
	
			 Eglinger, Gotthold (2222)	
	
	

			
		
	Empfangsort: 
	 Basel

	

		 
		Schumann-Briefedition: 
		Serie: II / Band: 10
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Theodor Kirchner, Alfred Volkland und anderen Korrespondenten in der Schweiz / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-021-6
Seite:  661f. 

	
	
	 
	Standort/Quelle:^*)
	 CH-Bu, s: Autogr Menzel 70
	
	
	 
	
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	12172
Geschrieben am:	Mittwoch 25.05.1887	Frankfurt a/M d. 25 Mai 87 32 Myliusstrasse Geehrter Herr, warum sollte ich nicht in Basel eben so gern wieder einmal spielen, als anderswo, was ich ja immer noch hie und da thue! Aber, ich spiele schon seit einigen Jahren in Orchesterconcerten nur ein Concert, keine Solo-Nummer, weil \|2\| das Concert stets meine ganze Krafft in Anspruch nimmt. Auch spiele ich nicht in öffentlichen Proben, weil dies ebenso wie ein Concert anstrengt, und ich nicht in so kurzen Zwischenräumen öffentlich spielen kann. Ferner ist mein Honorar jetzt Ein Tausend Mark, was ich auch früher schon Herrn Volkland sagte. Sind Sie mit diesen beiden Bedingungen einverstanden, so will \|3\| ich gern zu einem Ihrer Concerte kommen, nur möchte ich lieber im Herbst, als im Winter, weil ich das Reisen bei der Winterkälte fürchte. Im Quartett spielte ich sehr gern, aber, ich könnte es nicht vor dem Concert bestimmen, weil es von meinem Befinden nach Diesem abhinge, und da muß ich denn wohl verzichten, auch könnte ich es nicht unter 3–4 Tagen nach dem Orchester-Concert. \|4\| Ihrer Antwort gewärtig bin ich, geehrter Herr, mit hochachtungsvollem Gruße Ihre ergebene Clara Schumann.
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Frankfurt am Main
Empfänger:	Eglinger, Gotthold (2222)
Empfangsort:	Basel
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 10 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Theodor Kirchner, Alfred Volkland und anderen Korrespondenten in der Schweiz / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller / Dohr / Erschienen: 2022 ISBN: 978-3-86846-021-6 Seite: 661f.

Standort/Quelle:^*)	CH-Bu, s: Autogr Menzel 70
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla