Frankf d. 1 Febr. 83.
Lieber Herr Scholz
so eben erfuhr ich, daß Sie eine Entgegnung auf all die hämischen Artikel hier an Herr v. Mumm eingeschickt haben, mit der Absicht dieselbe in die Blätter rücken zu lassen. Bitte, thuen Sie das nicht, der Gemeinheit gegenüber zieht der Gebildete immer den Kürzeren, wenn er sich mit ihr befaßt. Man kann Dieser nur Schweigen entgegen setzen. Wohl aber würde es in kurzer Zeit vielleicht gut sein, wenn die Herren einen einfachen Sachverhalt dem Publikum zur Kenntniß brächten, was wohl <auch Anrecht hat> für uns Alle wünschenswerth wäre, wenn er eben so gegeben werden könnte, daß er einen klaren Einblick <gestattete> gäbe. Sie nehmen mir die Einmischung gewiß nicht übel, aber, ich kann nicht schweigen, wo ich überzeugt bin, daß es entschieden Ihre Stellung hier vom Anfang an noch unangenehmer machen würde selbst Denen gegenüber, die Ihnen wohlwollen. Nur nichts öffentlich, es hört dann auch lange nicht auf, denn, Ihrer Entgegnung folgt <> gleich wieder eine, und öffentliche Zänkereien greifen immer an die Ehre.
Recht schlimm ist es doch mit Stockh, was der für Feinde hier hat – der Contract mit ihm, höre ich, ist noch nicht gemacht, und scheitert noch immer an einigen Herren des Comitee.
Herzlichen Gruß
von
Ihrer
Cl. Schumann.
Eilig.
Wenn Sie kommen erfahre ich es wohl? Marie bleibt hier, adressiren Sie also, wie bisher. Vom 6–14 bin ich i. Berlin.
Ich höre, Barth sey nicht abgeneigt seine Berliner Stellung mit der hiesigen zu vertauschen –.
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