Baden-Baden d. 24 Septbr. 72.
Lieber Herr Hegar
leider ist es mit unmöglich Ihr Engagement anzunehmen, da ich am 15ten Nov. in Wien eintreffen muß, und vorher Concert in München habe; und im Januar habe ich bereits Tage für Concerte mit Frau Joachim ┌in Berlin┐ belegt, wo ich es also auch nicht einrichten könnte. In |2| den ersten Tagen Februars muß ich in London sein. Ich wüßte nur eine Möglichkeit es einzurichten, zwischen Weihnachten und Neujahr, da geht es aber doch kaum, die Zeit wäre zu ungünstig. Uebrigens aber würde ich doch ein Engagement zu gleicher Zeit in Basel, so daß es also 3 Engagements wären, zur Bedingung machen müssen, und zwar, wie ich neulich Herrn Riggenbach schrieb |3| zu meinem, für auswärts feststehenden Honorar, von 30 Friedrichsd’or welches für 3 Engagements 1912 Frs betragen würde. Es ist mir sehr sehr leid, lieber Herr Hegar, daß es sich gar nicht arrangieren will. Hätte es sich nur in den Tagen vom 1–10ten November arrangirt, da hätte ich gekonnt – ich schrieb es dieser Tage auch Riggenbach, der abermals bei mir anfragte.
|4| Herzlichen Dank für Ihre und Ihrer lieben Frau Einladung, die ich aber wohl kaum hätte annehmen können ohne die Familie Schönbauer zu beleidigen, Denen ich schon vor 2 Jahren das Versprechen (und jetzt wieder durch Heisterhagens) gab, bei ihnen zu wohnen.
Haben Sie auch Dank für Ihren neulichen Brief! –
Von Herzen Sie Beide grüßend
Ihre
ergb
Clara Schumann.
Ich bin nicht sehr für Concerte nur von einem Componisten, wenn <>sich dazu nicht eine besondere Veranlassung bietet.
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