Briefe

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	ID:
	10059
	 
	
	
	 Geschrieben am: 	
	Sonntag 09.10.1870 

	
  
	
			
				 Baden d. 9 Octbr 1870

Verehrter Herr Doctor

es drängt mich Ihnen durch einige directe Worte meinen Dank auszusprechen für die Bereitwilligkeit, mit der Sie es übernahmen mich dem Wiener Publikum gegenüber zu rechtfertigen, womit Sie mir einen wesentlichen Dienst erwiesen. Sie werden begreifen, daß mir die Sache am Herzen lag, |2| und doppelt in diesem Falle wo es ein Beethoven-Fest galt. Zu meinem großen Bedauern habe ich nun doch die erneuete Einladung des Comité<s> nicht annehmen können, da das Fest vertagt worden ist und ich zur selben Zeit in Hamburg zugesagt hatte.

Ich mußte meine Reise nach Wien für dieses Jahr aufgeben – mit schwerem Herzen, aber, ich konnte |3| mich nicht entschließen, jetzt, wo mein Sohn im Felde steht, auf Monate so weit fort zu gehen. Sie <denken> können denken, in welch großer Sorge wir leben! –

Nächstes Jahr aber hoffe ich sicher wieder mein liebes Wien zu sehen, und dann auch die Freude zu haben mit Ihnen einige gemüthliche Stunden bei unseren lieben Freunden Drahtschmidt |4| zu verleben.

Mit freundlichsten Grüßen zeichne ich mich

Ihre

aufrichtig ergeb

Clara Schumann.


				
				
	
	
		
	

			 
		
	Absender: 
			 Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)	
		
	

		   	Absendeort: 
	 Baden-Baden
	

			 
		Empfänger: 
	
			 Hanslick, Eduard (2365)	
	
	

			
		
	Empfangsort: 
	 Wien

	

		 
		Schumann-Briefedition: 
		Serie: II / Band: 27
Robert und Clara Schumann im Briefwechsel  mit Korrespondenten in Österreich,  Ungarn und Böhmen / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Michael Heinemann, Anselm Eber, Jelena Josic, Carlos Lozano Fernandez und Thomas Synofzik / Verlag Christoph Dohr Köln / Erschienen: 2023
ISBN: 978-3-86846-052-0
Seite:  776ff. 

	
	
	 
	Standort/Quelle:^*)
	 A-Wgm, s: Briefe, Clara Schumann 39
	
	
	 
	
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


	
	 

	
	 
	







 

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ID:	10059
Geschrieben am:	Sonntag 09.10.1870	Baden d. 9 Octbr 1870 Verehrter Herr Doctor es drängt mich Ihnen durch einige directe Worte meinen Dank auszusprechen für die Bereitwilligkeit, mit der Sie es übernahmen mich dem Wiener Publikum gegenüber zu rechtfertigen, womit Sie mir einen wesentlichen Dienst erwiesen. Sie werden begreifen, daß mir die Sache am Herzen lag, \|2\| und doppelt in diesem Falle wo es ein Beethoven-Fest galt. Zu meinem großen Bedauern habe ich nun doch die erneuete Einladung des Comité<s> nicht annehmen können, da das Fest vertagt worden ist und ich zur selben Zeit in Hamburg zugesagt hatte. Ich mußte meine Reise nach Wien für dieses Jahr aufgeben – mit schwerem Herzen, aber, ich konnte \|3\| mich nicht entschließen, jetzt, wo mein Sohn im Felde steht, auf Monate so weit fort zu gehen. Sie <denken> können denken, in welch großer Sorge wir leben! – Nächstes Jahr aber hoffe ich sicher wieder mein liebes Wien zu sehen, und dann auch die Freude zu haben mit Ihnen einige gemüthliche Stunden bei unseren lieben Freunden Drahtschmidt \|4\| zu verleben. Mit freundlichsten Grüßen zeichne ich mich Ihre aufrichtig ergeb Clara Schumann.
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Baden-Baden
Empfänger:	Hanslick, Eduard (2365)
Empfangsort:	Wien
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 27 Robert und Clara Schumann im Briefwechsel mit Korrespondenten in Österreich, Ungarn und Böhmen / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Michael Heinemann, Anselm Eber, Jelena Josic, Carlos Lozano Fernandez und Thomas Synofzik / Verlag Christoph Dohr Köln / Erschienen: 2023 ISBN: 978-3-86846-052-0 Seite: 776ff.

Standort/Quelle:^*)	A-Wgm, s: Briefe, Clara Schumann 39
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla