23.01.2024

Briefe



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ID: 10049
Geschrieben am: Donnerstag 29.09.1870
 

Baden d. 29 Septbr. 1870.

Liebster Joachim,

ich konnte leider nicht Ja sagen, weil ich nicht bestimmen kann ob ich um die Zeit, für welche Sie anfrugen, schon in Berlin bin, ich müßte doch schon 3–4 Tage vorher da sein, und muß mich auch in Frankfurth aufhalten, und komme von hier kaum unter 14 Tagen fort. Für Ende October kann ich aber versprechen, wenn Sie da wollen. Natürlich bin ich mit Freuden dabei, vorausgesetzt, daß ich alsdann von der fieberhaften Unruhe befreit bin, die mich jetzt um Ferdinand quält. Sie können wohl denken, wie Einem zu Muthe ist, wenn man einen Sohn in Feindes Land weiß, jeden Augenblick einer Schlacht gewärtig! Es ist eine furchtbare Lage in der man ist, dazu seit 14 Tagen ganz ohne Nachrichten! Sagen Sie mir bitte, gleich wieder was Sie wegen des Concertes beschlossen? Noch eine Bitte, sagen Sie Rudorff, daß ich ihm erst noch wegen des Instrumentes wieder schreibe! und herzlichen Dank Ihnen Allen für den Brief neulich, der mich wahrhaft erfreut hat! wie nett war das! – Schönsten Gruß, auch meiner Collegin in Spe!Getreu
Ihre
Clara Schumann.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Baden-Baden
  Empfänger: Joachim, Joseph (773)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 2
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Joseph Joachim und seiner Familie / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz / Dohr / Erschienen: 2019
ISBN: 978-3-86846-013-1
1024f.

  Standort/Quelle:*) D-Zsch, s: 6539-A2
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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