Frankfurt d. 7. Dez 84.
Lieber Volkland!
Gerade wollte ich wieder ein Packet an Sie packen da kam Frl. Häring, mir adieu zu sagen u ich gab die Noten Dieser mit, mit <>neuer Bitte zu neuer Hilfeleistung. Wollen Sie dieselben mir wieder zukommen lassen.
Für Ihrer lieben Frau Brief u Ihre Karte herzlichen Dank. Sie haben indess von Frl H. gehört dass ich durch heftigen |2| Rheumatismus im Arm gezwungen war in Leipzig abzuschreiben, wie Sie denken können zu meinem wahren Schmerz. Doch was hilft es, wenn es nur wieder gut wird so will ich dankbar sein.
Frl Häring hat einen recht hübschen Erfolg gehabt, nur fand ich die Arie von Götz nicht günstig für das Concert, u auch die Wahl der Lieder nicht, für die |3| Frühlingsnacht fehlt mir <>zu sehr <>Klang der Stimme in den Anfangstönen, u – Wärme, aber sie hat hübsche Mittel, keine Unarten u spricht gut aus, ist dabei hübsch, was ja bei den Comités immer eine Rolle spielt. Von ihr hörte ich dass Sie so furchtbar arbeiten – thuen Sie auch nicht zu viel darin? Ihre liebe Frau höre ich, zu meinem Leidwe-sen, habe so viel an Kopfweh gelitten, das kam gewiss von den Stunden |4| die, mit Kinder, doppelt anstrengend sind. Grüssen Sie Ihre Frau herzlich von mir.
Die Faustaufführung hätte ich wol hören mögen; neulich schickte mir Jemand aus Barmen einen sehr schönen Artikel nach einer Aufführung dorten[,] soll ich ihn Ihnen einmal schicken, er ist von einem feinen Kenner.
Nun seien Sie schönstens gegrüsst u nehmen Sie Dank für neue Güte von Ihrer
alten
Clara Schumann.
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